Falsch informiert

15. Februar: "Fachmarktzentrum für Ahrensburg in Planung"

Vor etwa einem Jahr wurde den Bürgern im Stadtteil Gartenholz mitgeteilt, dass der Famila-Supermarkt trotz anderslautender Gerüchte kein Interesse habe, seinen Standort zu verlassen. Dies habe die Ahrensburger Stadtverwaltung im direkten Kontakt mit der Firma erfahren. Daher komme eine Trassenführung der Nordtangente über das Famila-Gelände nicht in Frage. Nicht einmal ein Jahr später sind diese Informationen über den Haufen geworfen. Famila plant offensichtlich schon seit Längerem einen Wechsel in das Gewerbegebiet Beimoor-Süd. Offensichtlich hat die Stadt ganz bewusst die Option einer Trassenführung über das Famila-Areal nicht weiterverfolgen wollen. Stattdessen werden jetzt der Gemeinde Delingsdorf, der man mit dieser Entscheidung schon weit entgegengekommen ist, noch weitere Geldzahlungen angeboten. Wann verfolgen die Stadtverwaltung und die Kommunalpolitiker endlich wieder einmal die Interessen der Ahrensburger Bürger? Die Trasse hätte nicht vor der Haustür der Bürger im Gartenholz, sondern auch in gebührendem Abstand verlaufen können.

Andrea Elson, Ahrensburg

Bemerkenswert bauernschlau

14. Februar: "Barsbütteler zahlen künftig fürs Regenwasser extra"

Die Behauptung, Haus- und Wohnungsbesitzer in Barsbüttel würden durch die Umstrukturierung der Abwassergebühren entlastet, ist abenteuerlicher Unfug: Die Gebühr für Schmutzwasser wurde um 25 Cent je Kubikmeter gesenkt. Bei einem Jahresverbrauch von 60 Kubikmetern entspricht dies einer Ersparnis von 15 Euro. Wer ein Grundstück mit 100 Quadratmetern überbauter Fläche besitzt, würde künftig erheblich mehr als die erzielte Einsparung zu zahlen haben. Bei 50 Cent pro Quadratmeter ginge es dabei um 50 Euro pro Jahr. Das entspräche einer satten Gebührenerhöhung von 333 Prozent.

Bemerkenswert bauernschlau ist vor diesem Hintergrund das zur Gebührenermittlung gewählte Verfahren. Die Grundeigentümer sollen zunächst bei der Ermittlung der versiegelten Flächen mitwirken, um dann nachträglich und rückwirkend erfahren zu dürfen, wie hoch die sich hieraus ergebenden Gebühren sein werden. Das Unternehmen Hamburg Wasser wird genau vorrechnen müssen, wie die angebliche Kostenneutralität der sogenannten Umstrukturierung zustande kommt. Da Gebühren kostendeckend, jedoch nicht gewinnbringend erhoben werden dürfen, wird sich vermutlich ein weites Betätigungsfeld für Rechtsanwälte ergeben. Es ist nicht lange her, dass die Barsbütteler wegen großer Trockenheit aufgefordert wurden, fleißig Wasser in die Kanalisation zu spülen, damit sich die Kanäle nicht zusetzten. Da müsste doch jeder Tropfen Regenwasser freudig begrüßt werden, statt ihn zur Beitreibung von Gebühren zu missbrauchen - oder?

Michael Oelkers, Barsbüttel

Subventionen überflüssig

4. Februar: "Ein Tag im Leben eines Ministers"

Da beschweren sich die beiden Geschäftsführer des Pharma-Unternehmens Aspen in Bad Oldesloe allen Ernstes bei Finanzminister Wiegard, dass Irland seine Pharma-Unternehmen weitaus stärker subventioniere als Deutschland. Man glaubt, man liest nicht recht: Bund und/oder Länder zahlen Subventionen an die Pharma-Industrie? Wenn eine Branche keine Subventionen braucht, dann mit Sicherheit die Pharma-Industrie in Deutschland, wo die Arzneimittel weltweit am teuersten sind. Und was sagt der Minister? Anstatt die Aspen-Jungs auf den Topf zu setzen, verspricht er tatsächlich, sich zu kümmern. Ist nicht in Schleswig-Holstein, einem der am höchsten verschuldeten Länder, sparen angesagt?

Thorsten Thiel, Ahrensburg

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Schreiben Sie an stormarn@abendblatt.de oder per Post an das Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Stormarn, Rathausplatz 22, 22926 Ahrensburg