Wer war Sönke Nissen, wann hat er gelebt, und vor allem, wie hat er es geschafft, so reich zu werden, dass er das Glinder Gutshaus kaufen konnte? Mit diesen und vielen weiteren Fragen haben sich die Sechstklässler der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule in Glinde an drei Projekttagen beschäftigt. Die Kinder bastelten Plakate, malten ein lebensgroßes Bild des Mannes und zeichneten eine Karte von Afrika.

Unterstützung bekamen sie dabei von der Sönke-Nissen-Park-Stiftung und Stadtarchivar Carsten Walczok. Bisher wussten die meisten der etwa 40 Mädchen und Jungen aus den Klassen a und b nicht, wer der Namensgeber ihrer Schule war. Das hat sich jetzt geändert. Die Schüler haben erfahren, dass Sönke Nissen 1870 in Nordfriesland geboren wurde und später als Eisenbahningenieur gearbeitet hat.

1903 wurde er nach Afrika versetzt, und zwar nach Tansania. Dort war er für den Ausbau der Usambarabahn zuständig. Ziel des Projekts war es, den Hafen Tanga am Indischen Ozean mit dem Victoriasee im Inneren des Landes zu verbinden. Anschließend ging Sönke Nissen nach Namibia, um dort einen Abschnitt der Lüderitzbahn zu bauen. Bei den Arbeiten in der Hafenstadt Lüderitz am Südatlantik stieß der Eisenbahningenieur auf Diamanten. Der Fund machte ihn zum Millionär. 1912 kaufte er sich von einem Teil des Geldes das Gut Glinde. Er ließ das Gutshaus umbauen und gab dem Gebäude sein heutiges Gesicht.