Eine Glosse von Matthias Popien

Die Griechen sind ein glückliches und freigiebiges Volk. Sie haben uns mit vielen Dingen beschenkt, deren Wert sich immer wieder aufs Neue beweist. Die Apologeten zum Beispiel: Die gab es schon im gaaaaanz alten Griechenland, und es gibt sie immer noch. Verändert natürlich, weiterentwickelt, modernisiert. Heute heißen sie "Appologeten", arbeiten für Internetplattformen und beschäftigen sich ausnahmslos mit Produkten der Firma Apple. Jede Regung dieses Unternehmens wird bewundert, bestaunt, erklärt und gedeutet. So schloss unlängst ein gewisser Matthias Kremp aus dem Fehlen der Sprachsteuerung im neuen Update der "tizi-Remote-App", dass Apple demnächst auch Fernseher herstellen wird. Ein anderer Appologet hatte eine Woche zuvor im selben Medium (Spiegel online) verkündet, dass die ersten Apple-Glotzen unter größter Geheimhaltung in Kanada getestet werden würden.

Wir sind keine Appologeten. Aber wir haben unter allergrößter Geheimhaltung folgendes erfahren: Apple wird in den nächsten Tagen die iApfel-Produktion aufnehmen, mit der der Obstmarkt revolutioniert werden soll. Der dreidimensionale iApfel hat eine definierte Bissstelle in den Geschmacksrichtungen Boskop, Elstar und James Grieve und kann Botschaften von Steve Jobs aus dem Jenseits empfangen. Er wird unweit des Alten Lands produziert, in Hallen, die zur Tarnung mit dem Schriftzug "Airbus Industries" versehen wurden. Appologeten sehen darin einen Hinweis, dass Apple bald auch fliegen kann.