Karpfenstadt tritt dem Tourismusmanagement Stormarn bei

Reinfeld. Eine neue Seepromenade mit Sitzmöglichkeiten am Herrenteich, Fitnessgeräte direkt am Wasser und ein Rundwanderweg im Grünen: Reinfeld hat im vergangenen Jahr viel investiert, um schöner zu werden. Weitere Arbeiten wie die Umgestaltung der Paul-von-Schoenaich-Straße, des Rathausplatzes und der Grünfläche am Herrenteich laufen noch und sollen dafür sorgen, dass Reinfeld ein komplett neues Stadtbild erhält. Darauf will die Stadt nun auch Touristen aufmerksam machen. Sie hat sich deshalb für einen Beitritt zum Touristenmanagement Stormarn entschlossen. "Wir sind daran interessiert, unsere Schönheiten besser zu vermarkten", sagt Bürgermeister Gerhard Horn. "Allein schaffen wir das aber nicht so professionell."

Seit einem Jahr arbeitet das Tourismusmanagement Stormarn, das von der Markt und Trend GmbH aus Neumünster betrieben wird, daran, dass der Kreis besser wahrgenommen wird. Allerdings war es bisher nur für die Städte und Gemeinden zuständig, die Mitglied in einer der drei Aktivregionen in Stormarn sind. Neben Reinfeld waren auch Großhansdorf, Hoisdorf, Brunsbek, Braak, Oststeinbek, Glinde und Barsbüttel außen vor. Reinfeld ist nun die erste Stadt, die vom Tourismusmanagement profitieren will, ohne einer Aktivregion anzugehören. Deshalb muss sie, im Unterschied zu den anderen Mitgliedern, einen jährlichen Beitrag von rund 2100 Euro zahlen.

Dass sich die Umgestaltung der Reinfelder Innenstadt bei den Touristen bereits bemerkbar macht, zeigen die Übernachtungszahlen. Von Januar bis November 2011 verbuchte die Stadt 21 386 Übernachtungen, im gesamten Vorjahr waren es nur 20 193 gewesen. Das entspricht einen Anstieg von 14 Prozent. Im Vergleich: Bad Oldesloe verzeichnete im gleichen Zeitraum ein Minus von 5,9 Prozent. Im Durchschnitt bleiben die Gäste 1,9 Tage in der Karpfenstadt. "Reinfeld holt mächtig auf", sagt Landrat Klaus Plöger. "Hier bewegt sich etwas."

Für Gerhard Horn ist das der richtige Zeitpunkt, um aktiv zu werden. "Bevor ich eine Werbeaktion starte, muss ich erst mal etwas Vorzeigbares haben. Das ist jetzt der Fall", sagt er. "Ansonsten kommen die Menschen einmal in unsere Stadt und dann nie wieder." Der Bürgermeister hofft, mit mehr Touristen auch die Wirtschaft in Reinfeld, insbesondere die Gastronomie, zu stärken.

Als erster Schritt der Mitgliedschaft wurden bereits die Reinfelder Sehenswürdigkeiten, Hotels, Restaurants und Ausflugstipps auf die Internetseite des Tourismusmanagements unter www.tourismus-stormarn.de aufgenommen. In Zukunft soll die Stadt auch auf Flyern und Broschüren erscheinen. Zudem sollen verschiedene Projekte entwickelt werden. Wie die genau aussehen werden, steht noch nicht fest. Wolfhardt Bless, Geschäftsführer der Markt und Trend GmbH, sagt: "Wir werden jetzt Ideen sammeln."