Träger hat zu wenig Personal. Bürgermeister lädt für heute zu einer Sitzung ein

Siek. Der Sieker Kindergarten schließt heute überraschend zwei seiner Elementargruppen. Erst am vergangenen Freitag erfuhren die Eltern in einem Schreiben davon, dass aufgrund von "langen krankheitsbedingten Ausfällen" Personal fehle, um die "Murmeltiere" und die "Kleinen Strolche" weiterhin zu betreuen. "Die Kita-Verordnung sieht vor, dass für die Betreuung von Kindern ausreichend Personal mit entsprechender Fachausbildung vorhanden sein muss. Das ist hier nicht mehr der Fall", sagt Christian Restin, der den Fachdienst Familie und Schule des Kreises betreut. Er wurde vom Träger des Kindergartens eingeschaltet.

Zwar können die beiden verbleibenden Gruppen befristet bis zum 15. März 25 Kinder aufnehmen statt der normalerweise erlaubten 20. Doch damit sind noch nicht alle versorgt. In dem Schreiben wurden alle Eltern aufgefordert, bis vergangenen Montag eine schriftliche Begründung abzuliefern, sollten sie sich auf einen der Notplätze bewerben wollen. Restin: "Es wird nach sozialen Kriterien entschieden, wer einen der freien Plätze bekommt." So hätten etwa alleinerziehende und berufstätige Eltern Vorrang.

Träger des Kindergartens ist seit dessen Eröffnung vor mehr als 40 Jahren die Kirche. In dem Elternbrief heißt es, die Gemeinde sei über die Vorgänge informiert worden. Bürgermeister Arnold Trenner (SPD) sieht das allerdings anders. "Wir als Bezahler wissen von nichts", sagt er. Um die Situation aufzuklären, hat der Bürgermeister für heute Abend zu einer außerordentlichen Gemeindevertretersitzung eingeladen. "Die Eltern sollen die Möglichkeit bekommen, ihre Sorgen loszuwerden", sagt Trenner, und fügt hinzu: "Es sollen endlich alle auf demselben Informationsstand sein." Auch die Kirche ist zu der Sitzung eingeladen.

Die außerordentliche Sitzung beginnt heute um 19.30 Uhr im Haus der Vereine (Hinterm Dorf 2 a) in Siek. Einziger Tagesordnungspunkt ist die Situation in der Kindertagesstätte.