Kindergarten soll komplett in die Dorfmitte ziehen. Dort wird auch ein Wohngebiet mit Senioren-WG entstehen. Morgen werden die Pläne vorgestellt

Delingsdorf. Unter dem Leitbild der generationenfreundlichen Gemeinde will Delingsdorf künftig wieder enger zusammenrücken. "In den vergangenen Jahren hat vor allem eine bauliche Entwicklung an den Rändern des Dorfes stattgefunden", sagt Bürgermeister Randolf Knudsen (Wählergemeinschaft). "Jetzt wollen wir uns wieder mehr auf die Dorfmitte konzentrieren." Dafür sind verschiedene Projekte geplant, an deren Entwicklung die politischen Gremien während der vergangenen zwei Jahre gearbeitet haben. Die Konzepte werden morgen um 15 Uhr bei einer Einwohnerversammlung im Mehrzweckhaus (Lohe 44) vorgestellt.

Die Kinderbetreuung soll wieder komplett in den Ortskern ziehen. Zurzeit wird ein Teil der Delingsdorfer Kinder im Kindergarten in der Schulstraße betreut. Zwei weitere Gruppen sind in Containern am Ortsausgang in Richtung Ahrensburg untergebracht. "Wir werden auch in Zukunft sechs bis sieben Gruppen betreuen", sagt Knudsen. Dafür wolle man den bestehenden Kindergarten erweitern. Das sei sowieso nötig, denn aufgrund der längeren Betreuungszeiten würden nun auch Hausaufgaben- und Ruheräume gebraucht. Knudsen: "Wir planen mit einem Architektur-Büro. Der Ausgang des Projektes ist noch offen." Sollte der Umbau zu teuer werden, müsse eine andere Lösung gefunden werden.

Auch für die Bürger im Rentenalter soll sich etwas tun. Die Gemeinde plant, eine Senioren-Wohngemeinschaft einzurichten. "Wir wollen unseren Bürgern die Gelegenheit geben, in ihrem sozialen Umfeld zu bleiben, wenn sie alt sind", sagt Andrea Borchert, Vorsitzende des Jugend-, Sport- und Kulturausschusses. Eine aus Bürgern bestehende Projektgruppe hat in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Birgit Zwick, der Inhaberin des Bargteheider Pflege- und Beratungszentrums Zwick, und dem Unternehmensberater im Gesundheitswesen, Kai Hochscheid, ein Konzept entwickelt. "Bevor wir einen Investor suchen, wollen wir die Pläne mit den Bürgern diskutieren", sagt Knudsen. Es habe bereits Vorgespräche gegeben.

Für die Senioren-WG wünschen sich die Gemeindevertreter ein barrierefreies Gebäude in der Dorfmitte. Das soll nun im Zuge der Planung eines neuen Wohngebietes entstehen. Auf einer rund fünf Hektar großen Fläche gegenüber der Schäferkoppel will die Gemeinde mehrere kleine Wohneinheiten bauen. "Wir planen Ein- bis Drei-Zimmerwohnungen vornehmlich für Senioren, junge Leute und Alleinerziehende", sagt Borchert. So solle barrierefreies, generationsübergreifendes Wohnen ermöglicht werden. Borchert: "Das bietet sich für einen Investor an."

Die Nachfrage ist laut Knudsen zwar gerade nach Einzelhäusern groß. "Wir wollen aber bewusst das Wohnungsangebot erweitern", erläutert der Bürgermeister das Konzept des "Wohngebietes für Jung und Alt".

Am Rand der Fläche ist auf etwa 5000 Quadratmetern ein Mischgebiet geplant. "Unter dem Motto 'Arbeiten und Leben' wollen wir Handwerkern und anderen Gewerbetreibenden die Möglichkeit geben, sich hier anzusiedeln", sagt Knudsen. Die entsprechende Nachfrage aus dem Dorf sei vorhanden.

Benno Niewert, Vorsitzender des Bau-, Wege- und Planungsausschusses, kann sich vorstellen, auf dem verhältnismäßig kleinen Gebiet mehrere Firmen anzusiedeln, die einzeln nicht viel Fläche beanspruchen. "Ein Malereibetrieb wäre zum Beispiel vorstellbar", sagt Niewert. "Es wäre Platz für fünf Betriebe, denen dann jeweils 1000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stünden."

2014 wolle die Gemeinde das Projekt "baulich anfassen". Die gesamte Erschließung werde sich aber über einen Zeitraum von etwa zehn Jahren hinziehen. Knudsen: "Durch die langsame Entwicklung der Fläche wollen wir unsere Infrastruktur entlasten."