Geht umstrittener Chef Uwe Schneider wirklich? Vorstandsmitglied droht mit Rücktritt

Ahrensburg. Der bekannte Naturschutzverein Jordsand mit Sitz in Ahrensburg kommt nicht zur Ruhe. Auch nachdem die Vorsitzenden Uwe Schneider und Jürgen Wahl den Rücktritt des gesamten Vorstands bis spätestens 2013 angekündigt hatten (wir berichteten), herrscht weiter Streit über das Vorgehen der Vereinsspitze. So kritisieren die Vorstandsmitglieder Thorsten Meyer und Jan Weber sowie die Referenten Bernd-Dieter Drost, Frank Gutzke und Dieter Kalisch in einem Schreiben, dass sich Uwe Schneider nicht ausdrücklich zu der intern gemachten Zusage bekenne, seinen Posten für den vereinbarten Neuanfang zu räumen. Auf Drängen des Zweiten Vorsitzenden hatte er laut dem Schreiben bei einer Gremiensitzung am 28. Januar seinen Rückzug zugesagt. Anschließend sei er von dieser Zusage allerdings wieder abgerückt.

Während sein Stellvertreter eine neuerliche Kandidatur für sich ausschloss, hatte Schneider gesagt: "Ich weiß noch nicht, ob ich mich wieder bewerbe. Derzeit glaube ich aber, dass ich eher nicht noch einmal antrete." Ein klares Bekenntnis zum Rücktritt klingt anders. Meyer, Weber und die drei Referenten werten die Worte gar als Rücktritt vom Rücktritt. Sie schreiben: "Hier wird eines ganz deutlich: Uwe Schneider denkt überhaupt nicht daran, zurückzutreten, die Ankündigung des Zweiten Vorsitzenden Jürgen Wahl erweise sich als Makulatur und als 'Beruhigungspille' für die aufgebrachte Vereinsbasis und die empörten Aktiven."

In dem Schreiben wird Schneider und Wahl vorgeworfen, "Unwahrheiten und Halbwahrheiten" in der Öffentlichkeit zu verbreiten. So betonen die Kritiker, dass es "grundfalsch" sei, "wenn die Vorsitzenden immer davon sprechen, die Kritiker wären eine 'Minderheit'" Meyer, Weber, Drost, Gutzke und Kalisch verweisen auf eine Gremiensitzung vom 12. November, bei der Schneider von allen anwesenden Vorstandsmitgliedern (fünf von sieben), Beiratsmitgliedern (vier von acht) sowie Referenten (acht von 13) aufgefordert worden war, seine Ämter ruhen zu lassen. Sie betonen: "Diese 'Minderheit' repräsentiert die Mehrheit der aktiven Vereinsmitglieder, die zum großen Teil zum Umfeld der Referenten gehört. Die fünfköpfige Vorstandsmehrheit ist dagegen im Verein und unter den Aktiven weitgehend isoliert."

Auch die Aussage Schneiders in einem Interview mit der Stormarn-Ausgabe des Abendblatts, der Verein stecke nicht in der Krise, verkenne die Realitäten. Die beiden Vorstandsmitglieder und drei Referenten zählen auf: "Mitgliederstagnation, Abkehr der Wissenschaftler, Zerfall der Jugendorganisation, Isolierung in Naturschutzkreisen, Entzug eines Schutzgebietes, Rauswurf von Kritikern, jahrelange Kritik durch Behörden, sieben Jahre Streit um den Ersten Vorsitzenden Uwe Schneider, Negativpresse."

Thorsten Meyer fordert vom Vorsitzenden, dass er auf der Mitgliederversammlung am 11. Februar "verbindlich und endgültig" erklären solle, dass er auf der folgenden Mitgliederversammlung zurücktritt. "Sollte Uwe Schneider diese Erklärung nicht in der Versammlung oder nicht eindeutig abgeben, werde ich noch in der Mitgliederversammlung meinen Rücktritt aus dem Vorstand erklären."