Im Verkehr ersticken

11. Januar: "Kibek-Chef will an die A 1"

Wann endlich versteht man im Rathaus und in der Politik von Ahrensburg, dass Nordtangente und Südtangente zusammengehören und nur durch einen Gesamtverkehrsplan zu lösen sind? Stattdessen ist nur die Nordtangente im Fokus. Kein Zweifel, dass die Nordtangente für das Gewerbe dringlich und wichtig ist. Nachdem nun durch das Interesse von Teppich Kibek der Verkehr im Süden auch wieder ins Blickfeld der Politik gelangt, ist Dringlichkeit geboten. Durch das Interesse von Kibek verschärft sich aber nur das Problem, denn schon die Planung für die Erweiterung um ein S-Bahn-Gleis hätte längst die Planer in Ahrensburg aktivieren müssen. Stattdessen wird das Problem auf dem Braunen Hirsch und auch in Ahrensfelde mit falschen Zahlen heruntergespielt. Jetzt kommt man nicht mehr umhin, sich mit den Realitäten zu befassen. Das sind nicht nur die Probleme auf der B 75 vor dem Schloss. Auch die Innenstadt erstickt im Verkehr, weil die B 75 in sehr schlechter Verkehrsführung mit der Folge von Staus und Umweltbelastung durch die Innenstadt läuft. Warum schafft man in Ahrensburg nicht das, was uns Bargteheide vormacht?

H. Timm

Südumgehung muss kommen

Die geplante Ansiedlung von Teppich-Kibek und zwei Fachmärkten am südöstlichen Rande des Ahrensburger Stadtgebiets betrifft im Besonderen die Einwohner der Ortsteile Ahrensfelde und Siedlung Am Hagen. Verlockende Gewerbesteuereinnahmen lassen sich durch mehr Verkehr erkaufen. Die meisten Kunden werden die neuen Gewerbebetriebe mit ihrem Pkw über die A 1 und den Ostring anfahren. Eine erhebliche Anzahl der Autofahrer aus dem Hamburger Osten wird die Route über die Querverbindung zwischen der Hamburger Straße (B 75) und dem Ostring (L 224) wählen. Der mit 7500 Kfz/Tag hoch belastete Straßenzug Brauner Hirsch/Dorfstraße wird einen Zuwachs von etwa 1000 Autofahrten täglich zu verkraften haben. Die künftige Straßenbrücke über die Bahn anlässlich der Gleiserweiterung für die S 4 wird eine noch stärkere Zunahme des Kfz-Verkehrs produzieren. Die Bewohner der südlichen Ortsteile werden täglich den Lärm- und Abgasemissionen sowie wachsenden Gefährdungen von circa 10 000 Kraftfahrzeugen ausgesetzt sein. Ist das der Preis, den Bürgermeister Sarach dem Ahrensburger Süden mit fast zehn Prozent Einwohnern unserer Stadt im Interesse der S 4 und Ansiedlung von Kibek & Co zumuten will? Es würde den Verantwortlichen gut anstehen, die seit über 40 Jahren geforderte Umgehungsstraße am südlichen Stadtrand endlich in Angriff zu nehmen. Ein Trassenvorschlag mit einer Petition der betroffenen Bürgervereine liegt dem Rathaus seit einem Jahr ohne erkennbare Wirkung vor. Die zögerliche Haltung auf der Basis unplausibler und erneut viel zu niedriger Verkehrsprognosen für die Südtangente mit nur 4500 Kfz/Tag ist unverständlich und inakzeptabel.

Dirk Müller-Brangs, Ahrensburg-Hagen

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