Der Beitritt der Stadt Bad Oldesloe zum Antirassistischen Bündnis Stormarn ist ein guter Weg, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. Aber der Beschluss darf nicht alles gewesen sein. Es ist wichtig, dass die Oldesloer nun auch aktiv die Arbeit des Bündnisses mitgestalten. Denn ansonsten hat der Schritt langfristig gesehen kaum einen Sinn.

Doch zurzeit ist noch unklar, wie es nun weitergeht. Die Grünen wünschen sich, dass der Bürgermeister die Arbeit des Bündnisses unterstützt. Tassilo von Bary will diese Rolle aber nicht übernehmen. Er hat Bedenken, dass die Stadt dann ihre Neutralität nicht mehr wahren könne, weil Arabues für ihn ein politisches Bündnis ist.

Die Zurückhaltung ist nachvollziehbar. Denn auch wenn Bargteheides Bürgermeister Henning Görtz betont, das Bündnis sei nicht parteipolitisch, bleibt es eine Tatsache, dass sich auf der Mitgliederliste aus Sicht der Parteien bisher nur SPD, Grüne und Linke finden lassen. Ortsverbände der CDU oder FDP sucht man vergeblich. Ausgewogenheit sieht anders aus.

Viele Aktionen des Bündnisses, wie zum Beispiel Demonstrationen gegen Rechts und Workshops für Jugendliche an den Schulen, sind dennoch unterstützenswert. Deshalb ist es notwendig, dass die Oldesloer Politiker und die Stadtverwaltung schnell eine Lösung finden, mit der alle leben können und die das vorhandene gemeinsame Ziel, den Kampf gegen Rechts, voranbringt. Damit "Stadt Bad Oldesloe" nicht nur ein Name auf der Mitgliederliste wird.