Der Glinder Artur Stüber, 75, will in diesem Jahr sein 46. Sportabzeichen machen

Barsbüttel. "Er ist unser großes Vorbild", sagt Heike Scheewe, 58, über Artur Stüber. Die Willinghusenerin hat schon 16mal das Deutsche Sportabzeichen errungen, doch den Barsbütteler Rekord hält der 75-jährige aus Glinde, mit dem sie jeden Donnerstag im Barsbütteler Sportverein Leichtathletik trainiert. 45-mal hat Artur Stüber das Sportabzeichen schon absolviert, in diesem Jahr will er sein 46. machen. Für seine sportliche Leistung wurde er jetzt auf dem Barsbütteler Neujahrsempfang mit einer Urkunde geehrt.

"Sportlich war ich immer. Ohne Sport könnte ich gar nicht leben", sagt der Mehrkämpfer Stüber. Seine Lieblingsdisziplinen sind Sprint, Weitsprung und Speerwurf. Im Alter werde es zwar ein bisschen schwieriger, das Sportabzeichen zu schaffen, aber dafür seien die Ziele heute an die Leistungsfähigkeit der Älteren angepasst. In 23 Minuten muss Artur Stüber den 3000-Meter-Lauf absolvieren, er schafft ihn derzeit in 19 Minuten. Im Weitsprung sprang er 1954 bei den Hamburger Meisterschaften 5,40 Meter und errang damit den dritten Platz. Heute heißt die Disziplin beim Sportabzeichen in seiner Altersklasse "Standweitsprung". Es gilt, die Marke von 1,50 Meter zu überspringen. "Ich springe aus dem Stand 1,80 Meter", sagt er. Beim Kugelstoßen wirft er die vier Kilo schwere Kugel acht Meter weit, 2,5 Meter mehr als nötig. Beim Schwimmen gilt es, 200 Meter zu schaffen oder zwölf Minuten am Stück zu schwimmen. Artur Stüber schwimmt die 200 Meter in 6,5 Minuten. Dafür trainiert er mehrmals in der Woche.

"Das hält mich fit und ist wichtig für mich", sagt er. Zuhause in Glinde läuft der 75-Jährige seine Joggingrunden. Jeden Montag und Donnerstag trainiert er in der Barsbütteler Sporthalle zusammen mit anderen Leichtathleten im Alter von 48 bis 78 Jahren. "20 sind wir eigentlich immer, nur nach den Festtagen oder vor dem Volkslauf, da können es auch schon mal 30 werden", sagt der sportliche Senior verschmitzt. Die Trainingsgruppe ist gemischt. Zum Aufwärmen jagen die Mitglieder dem Hockeypuck hinterher, danach gibt es Zirkeltraining. Im Sommer geht es auf die Laufbahn oder mit der Laufgruppe in die Feldmark.

Sport gehörte für Artur Stüber immer dazu, beim Sport lernte er auch seine damalige Ehefrau kennen, eine Handballerin. Sein erstes Sportabzeichen erwarb Artur Stüber 1955 beim Bundesgrenzschutz in Glückstadt. 1973 zog er nach Barsbüttel. 1979 wechselte er vom Rahlstedter AMTV in Hamburg zum BSV. "Barsbüttel hatte den neuen Sportplatz und damit bessere Bedingungen für die Leichtathleten", sagt Stüber. Für die Leichtathletiksparte nahm er an zahlreichen Wettkämpfen und Meisterschaften im Mehrkampf teil. Senioren, die ihm nacheifern wollen, rät Stüber, langsam anzufangen und sich vom Arzt durchchecken zu lassen. "Sonst steht dem nichts im Wege. Die Hälfte der Leute in unserer Sparte macht das Sportabzeichen."