Plattenbaupanorama

25. Januar: " Planspiele für Rathaus-Neubau"

Es wird über zwei richtig gute Grundstücke und deren Bebauung nachgedacht. Eines davon ist das Rathausgelände. Schon das Luftbild vom Rathausplatz zeigt deutlich, dass das Rathaus eine Steinwüste mit nicht genügend genutzter Höhenbebauung ist. Eigentlich nur etwas Quadratisches, eben der Charme der 60er-/70er-Jahre. Grundsätzlich sollte gelten, wenn eine Stadt einen Platz hat, dann sollte es wirklich ein Platz sein. Genau genommen ist der ganze Platz in Ahrensburg ein Plattenbaupanorama.

Zur Bebauung der beiden Plätze: Wohnbebauung (nicht zu teuer, bitte) und Geschäfte. Das Rathaus ist eigentlich in der Innenstadt nicht nötig. Ein Verwaltungssitz kann auch im Bereich des Gewerbegebiets sein. Busverbindung und Parkplätze gibt es problemlos. In der Innenstadt gibt es dann ein Bürgerbüro für Fragen, Anträge etc. Viele Dinge können von dort auch online geklärt werden. Bleibt noch die Frage, was mit den Fußballplätzen passiert. Das sollte erst später diskutiert werden, bis man sich über die Rathausfrage beraten hat. Ein Bürgerpark in der Stadt ist sicherlich ein schöner Gedanke.

Bernd W. Freytag, Hoisdorf

Architektonische Qualität

Bürgermeister Sarach fordert seit einem halben Jahr alle Bürger dazu auf, für den Rathausplatz Umgestaltungsideen auf seinen Tisch zu legen. Als Nicht-Ahrensburger bin ich seinem Ruf gefolgt, und er hat von mir einen 40-seitigen Umgestaltungsvorschlag erhalten: Es ist die allseits gesuchte große Lösung. Gleichzeitig werden die Bürger gefragt, ob sie ihren Rathausplatz nicht besser einem privaten Investor verkaufen und ihr Rathaus abreißen wollen. Dagegen gehöre ich als Architekt zu denen, die die Auffassung vertreten, das Rathaus müsste unter Denkmalschutz gestellt werden, wegen insbesondere in Ahrensburg vergleichsweise hoher architektonischer Qualität. Leider ist der von mir sonst sehr geschätzte Kabarettist Horst Schroth der gegenteiligen Ansicht. Also ein Rathausplatz ohne Rathaus? Ich oute mich als Satiriker und halte den City-Planspielern vor, sie würden nun auch noch das Rathaus der Ahrensburger Bürger verkaufen wollen, um die angesammelten Millionenschulden abbauen und danach erneut Schuldenberge aufbauen zu können? In Ahrensburg fehlen jegliche Strukturpläne und verlässliche Leitbilder sowieso.

Hermann Jochen Lange, Ammersbek

Geschützte Fassadenkunst

Die Geschichte liest sich wie eine Ulkstory zum 1. April. Wenn es sich um ernsthafte Planspiele handelt, so würde mich natürlich sehr interessieren, von wem die stammen. Auf jeden Fall wird ein langer Weg bevorstehen, denn zumindest die Vorderfont des Hauses steht unter Denkmalschutz, so hat es die Verwaltung immer betont. Die grauen, trostlosen Figuren aus Beton über dem Eingang stammen von einem Künstler, der nicht mehr lebt, aber es gibt Erben, und da gibt es unangreifbaren Kunstschutz. Über Jahre hatte ich vorgeschlagen, die Fassade farbig anzumalen durch Schüler oder Freiwillige beziehungsweise Wettbewerbe zu veranstalten, um die Fassade freundlich zu gestalten. Alles geht nicht - schon gar nicht Abriss oder jegliche Veränderung.

Ingo Kruse, Ahrensburg

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