AOK verzeichnet Anstieg bei Krankschreibungen. Impfung gegen Grippe ist immer noch möglich

Ahrensburg. Plötzlich auftretendes Fieber, Kopfschmerzen, Husten und Schüttelfrost: Das sind die typischen Symptome einer Grippe. Das ungewöhnlich nasskalte Wetter zu dieser Jahreszeit macht auch den Stormarnern zu schaffen: Hunderte liegen krank zu Hause, in den Firmen bleiben viele Arbeitsplätze unbesetzt. Einen leichten Anstieg der Grippeerkrankungen verzeichnet auch Jens Kuschel, Sprecher der AOK Nordwest in Kiel. Das Robert-Koch-Institut meldete für die Vorwoche knapp 100 Grippefälle in Hamburg und Schleswig-Holstein. Großer Andrang herrscht wie bei vielen Kollegen auch in den Praxen von Dr. Michael Aronsson (Glinde) und Dr. Dieter Sielmann (Bad Oldesloe).

Erkältungen sind in den meisten Fällen nach einer Woche überstanden

Man müsse aber zwischen einer Grippe und einer ganz normalen Erkältung unterscheiden, sagt Dieter Sielmann. Eine Grippe dauere mitunter zwei bis drei Wochen, müsse aber nicht stark ausgeprägt sein. Eine Erkältung hingegen ist meist nach einer Woche überstanden, könne aber von den Symptomen her schlimmer sein. Eine richtige Grippe könne für Menschen ab 60 Jahren, Kleinkinder, Asthmatiker, Allergiker sowie Herz- und Lungenkranke gefährlich werden.

Wer gegen eine Ansteckung gewappnet sein möchte, sollte sich den Rat von Dr. Sielmann zu Herzen nehmen: "Viel Bewegung zu allen Jahreszeiten und eine gesunde Ernährung stärken das Immunsystem." Auch sollte man die Hände gründlich waschen, nicht in die Umgebung husten und Räume regelmäßig durchlüften. Wichtig ist auch, dass man sich, wenn man erkrankt ist, möglichst von anderen Menschen fernhält, damit man diese nicht ansteckt.

"Der einzig wirksame Schutz gegen die gefährliche Virus-Grippe Influenza ist eine Schutzimpfung", sagt AOK-Sprecher Jens Kuschel. Die Impfung werde meistens gut vertragen. Sie muss jedes Jahr wieder aufgefrischt werden, da sich die Viren ständig verändern und das Immunsystem des Menschen darauf nicht vorbereitet ist. Bereits zehn Tage nach der Impfung hat der Körper eine Abwehr gegen die Viren aufgebaut. Wer sich impfen lassen möchte, sollte dies rechtzeitig tun. Die Monate Oktober und November sind dafür am besten geeignet, da das Serum eine zwei- bis dreimonatige Wirkung hat.

Krankenkassen übernehmen die Impfkosten für ihre Mitglieder

Wer es im Herbst verpasst hat, sich impfen zu lassen, kann dies immer noch nachholen. Das sei allerdings die letzte Möglichkeit, um einer Erkrankung vorzubeugen, sagt der Oldesloer Dieter Sielmann. Menschen, die besonders anfällig für Infektionen sind, sollten jetzt unbedingt einen Arzt aufsuchen, da eine Grippe in seltenen Fällen auch tödlich verlaufen kann.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen für ihre Mitglieder die Kosten. "Die Vorlage der Krankenversichertenkarte reicht aus. Die Praxisgebühr von zehn Euro ist nicht zu entrichten", sagt AOK-Sprecher Kuschel. Hat man sich eine Grippe eingefangen, sollte man auf jeden Fall seinen Hausarzt aufsuchen. Eine Impfung ist dann aber nicht mehr möglich.