Glinder Bürgermeister will Teile des Projekts aus Kostengründen aufschieben

Glinde. Mit großen Erwartungen gehen die Mitglieder des Schulelternbeirats der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld in die morgige Bauausschusssitzung in Glinde. Dann nämlich könnte bereits die Entscheidung fallen, wie bald die Gemeinschaftsschule Wiesenfeld saniert und umgebaut wird.

"Der Anbau und die Sanierung des Unterstufengebäudes dürfen nicht weiter verschoben werden", sagt die Vorsitzende des Elternbeirates Dörte Nowacki, die mit anderen Eltern bereits seit zwei Jahren für Verbesserungen kämpft. Nicht nur der Platzmangel sei akut, kritisiert wird auch der schlechte energetische Zustand des Unterstufengebäudes sowie die veraltete WC-Anlage im Hauptgebäude. "Schon jetzt trinken einige Schüler extra wenig, um in der Schule nicht auf die Toilette zu müssen. Die Sanierung darf nicht länger verschoben werden", so Nowacki.

Ob das Projekt eventuell erneut auf die Warteliste rückt, darüber entscheiden morgen die Bauausschussmitglieder. Die Beschlussvorlage aus dem Rathaus sieht vor, dass sich die Stadtvertreter für einen Aufschub entscheiden. Der Anbau der Gemeinschaftsschule könnte damit erst ab 2013 beginnen - und nicht, wie bisher vorgesehen, bereits in diesem Sommer.

Grund sind die hohen Kosten. Denn die Stadt würde sich mit dem Gesamtprojekt laut Verwaltung stark verschulden und müsste in den kommenden Jahren Kredite in Höhe von elf Millionen Euro aufnehmen. "Das ist ein Versuch, auf die dramatische Haushaltslage hinzuweisen. Wir werden wenig Spielraum haben, um noch Einnahmen zu generieren. Irgendwann läuft es darauf heraus, dass wir laufende Ausgaben mit Krediten ausgleichen müssen", warnt Bürgermeister Rainhard Zug. Um ein Zeichen zu setzen, schlägt er vor, 2012 die WC-Anlagen zu sanieren, den Beginn des Anbaus jedoch auf 2013, die Sanierung des Unterstufengebäudes auf 2014 zu verschieben.