In “Stormini“ können 9- bis 13-Jährige selbstverwaltet leben. Am 1. Februar startet die Bewerbungsphase. 500 Bewerbungen gab es im Jahr 2011.

Hamberge. Das neue Ortsschild ist schon fertig. Ein breiter roter Balken prangt quer über dem Wort Hamberge, darüber steht in großen Buchstaben "Stormini". Denn in diesem Sommer wird die 1500-Seelen-Gemeinde Hamberge im Norden Stormarns für eine Woche zur Kinderstadt.

Rund 220 Kinder werden vom 24. bis 30. Juni unter Anleitung des Kreisjugendrings Stormarn erfahren, wie ein Parlament und eine Stadtverwaltung funktionieren. Bei dem Planspiel rund um die Grundschule Hamberge lernen die 9- bis 13-Jährigen unter anderem, mit Geld umzugehen und was eine Marktwirtschaft ist. Kurz: Die Kinder haben für eine Woche die Macht über ihre eigene Stadt - aber auch die Verantwortung. Wichtig ist den Organisatoren dabei vor allem, den Kindern den Zusammenhang zwischen Arbeit, Geld und Freizeitbedürfnissen zu verdeutlichen. So verdienen die Stormini-Bürger, die zum Beispiel als Friseur oder Reporter arbeiten, sich aber auch zum Bürgermeister wählen lassen können, als Lohn die sogenannten Stormis. Von dem Geld gibt's nach getaner Arbeit zum Beispiel Süßigkeiten. Gefördert wird das Stadtspiel unter anderem von der Aktivregion Alsterland und vom Kreis.

Letzterer rief das Projekt auch gemeinsam mit dem Kreisjugendring 2008 ins Leben. Im vergangenen Jahr war mit der Kommune Bargfeld-Stegen zum ersten Mal ein Dorf Gastgeber. "Wir freuen uns, dass wir dieses Mal dabei sind und trauen uns auch als kleine Gemeinde die Umsetzung der Kinderstadt zu", sagte Hamberges Bürgermeister Paul-Friedrich Beeck (CDU) bei dem ersten offiziellen Treffen aller Unterstützer von Stormini. Im Feuerwehrgerätehaus trafen sich mehr als hundert Ehrenamtliche, die in diesem Sommer als Betreuer bei dem Planspiel mithelfen wollen. Beeck freute sich über den großen Andrang: "Toll, dass so viele hergekommen sind, und dass auch zahlreiche Hamberger dabei sind."

Am 1. Februar beginnt unter www.stormini.de die Online-Anmeldung. Bis zum 15.Februar kann man sich für die Teilnahme an dem Planspiel bewerben. In Stormini ist Platz für 220 Kinder. "2011 hatten wir rund 500 Bewerbungen", sagt Kreisjugendring-Mitarbeiter und Stormini-Koordinator Ansgar Büter-Menke. Die Plätze werden bei zu vielen Anmeldungen ausgelost. "Wer keinen Platz mehr bekommt, wird auf die Warteliste gesetzt. So gibt es noch eine Chance zum Nachrücken."

Für Unterkunft, Verpflegung und pädagogische Betreuung kostet die Teilnahme an dem Projekt 95 Euro. Geschwister bezahlen jeweils 70 Euro. Büter-Menke: "Kinder mit Förderbedarf haben die Möglichkeit, einen Zuschuss zur Gebühr zu erhalten." Das Schwerpunktthema wird in diesem Jahr die Inklusion sein. Dass heißt, dass in Stormini Dinge wie Schulabschluss, Herkunft und Handicap unwichtig sind.

Bevor es los geht, nehmen die Teamer an einem Vorbereitungswochenende teil. "Dort spielen wir den gesamten Tagesablauf von Stormini durch", sagt Büter-Menke. "So erleben die Betreuer schon vorher einmal, was alles zur Kinderstadt dazu gehört."

Die Einwohner der Gemeinde Hamberge lädt Bürgermeister Paul-Friedrich Beeck für Mittwoch, 25. Januar, zu einer Einwohnerversammlung ein. "Der Kreisjugendring und ich werden über das Projekt informieren und wollen möglichst viele Bürger dafür begeistern", sagt Beeck. Alle Hamberger sind deshalb eingeladen, sich am kommenden Mittwoch um 18 Uhr in der Sporthalle (Buurredder) zu treffen.

Weitere Informationen zur Kinderstadt stehen unter www.stormini.de im Internet. Dort ist für Kinder und Erwachsene zur Einstimmung auch schon einmal die Stormini-Hymne nachzulesen: "Stormini - wir singen alle Stormini, die schönste Stadt heißt Stormini, hier geht die Party ab ..."