Auswertung sei oberflächlich. Forderung nach Beitritt zu Antirassistischem Bündnis

Ahrensburg. Die Ahrensburger Fraktion der Grünen hat den Bericht der Verwaltung über rechtsextreme Tendenzen in der Stadt als "sehr oberflächlich" und "ungenau" kritisiert. In einer Mitteilung heißt es dazu: "Eine Passage des Berichts ließe sich sogar so deuten, als wenn die Personen, die sich gegen Rechtsradikalismus engagieren, quasi selbst Schuld sind, wenn sie bedroht werden." Zudem seien ein Angriff sowie verbale Drohungen gegen den Verein Jugendkulturinitiative Ahrensburg (Juki) nicht erwähnt worden. Stattdessen seien lediglich die Probleme mit Skinheads in den 90er-Jahren thematisiert worden.

Der Bericht war in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses von Bürgermeister Michael Sarach und dem Jugendpfleger der Stadt, Frank Ropers, vorgestellt worden. Sarach versicherte dabei, dass der Bericht fortgeführt werde und die Verwaltung Berichte aus der Bevölkerung aufnehmen wolle. Dafür soll eine Ansprechperson gefunden sowie eine E-Mail-Adresse eingerichtet werden (wir berichteten). Die Mitglieder des Ausschusses sprachen sich zudem für Möglichkeiten der Prävention etwa durch Vorträge an Schulen aus.

"Die Maßnahmen sind ohne Zweifel alle sinnvoll und erfahren unsere Unterstützung. Warum wurde aber damit ein halbes Jahr gewartet", fragen die Grünen. Sie verlangt von der Polizei, dass sie genauer hinschauen und die Opfer befragen müsse, ob Täter eventuell der der rechtsextremen Szene angehörten. "Hier ist der kriminalpräventive Rat dringend in der Pflicht, seine Tätigkeit auch auf dieses Themenfeld auszuweiten", heißt es in der Mitteilung.

Die Grünen fordern erneut, dass die Stadt dem Antirassistischen Bündnis Stormarn (Arabues) beitritt. Mit einem entsprechenden Antrag war sie im Mai 2011 in der Versammlung der Stadtverordneten jedoch gescheitert.