Stellt euch einmal eine Schule vor, in der es keine Zensuren gibt. Die Teilnahme am Unterricht wäre freiwillig, und ihr könntet mitbestimmen, was unterrichtet wird. Schüler und Lehrer wären gleichberechtigt. Man nennt das eine Demokratische Schule. So eine Schule soll es ab diesem Sommer auch in Ahrensburg geben. Ihr Name ist Infinita.

Demokratische Schulen funktionieren nach drei Prinzipien: Es existiert kein für alle Schüler verbindlicher Lehrplan. Jeder Schüler kann sich in der Schule frei bewegen, solange er die Freiheit seiner Mitschüler nicht beeinträchtigt und sich an die von der Gemeinschaft beschlossenen Regeln hält. Alle Belange werden basisdemokratisch gelöst. Das bedeutet, dass die Stimme eines jeden Schülers genauso viel zählt wie die eines Lehrers. Die wohl älteste Demokratische Schule wurde 1921 von Alexander Sutherland Neill in Leiston in der englischen Grafschaft Suffolk gegründet. Seine Ideen haben auch Einfluss auf das Vorhaben von Infinita. In ihrem Konzept am weitgehensten ist die 1968 in Massachusetts (USA) gegründete Sudbury Valley School. Ein Justizkommitee, das überwiegend aus Schülern besteht, behandelt größere Regelverstöße. Weltweit gibt es mindestens 100 Demokratische Schulen. Sofern so eine Schule als Internat arbeitet, handelt es sich zugleich um eine sogenannte Kinderrepublik.