Ein überzeugender Auftritt brachte die Band No Cliché beim MusicStorm-Wettbewerb in die zweite Runde. Am 04. Juni startet Online-Voting.

Bargteheide. Mit der Friday's-Blues-Big-Band am Kopernikus-Gymnasium in Bargteheide fing alles an. "Wir lernten uns in der Big-Band kennen, die uns und unsere Musik geprägt hat. Tobi und ich sammelten uns einfach die besten Musiker raus", sagt Sonja Rogga, die 22 Jahre alte Sängerin, die gemeinsam mit Schlagzeuger Tobias Behnke, 21, die Gruppe No Cliché ins Leben rief.

"Zu der Zeit gab es viele Ska- und Indie-Bands in Bargteheide, aber wir wollten nicht in dieselbe Kerbe schlagen und was anderes machen. Wir wollten nie Mode sein", sagt Sonja. Nach dem Start in anderer Konstellation formte sich vier Jahre später die Gruppe so, wie sie auch heute besteht. Die flippige Punk-Rockband ist reifer geworden, ihr Musikstil hat sich zum Vintage-Pop mit Soul-Groove entwickelt.

Der Spaß an der Musik und eine tiefe Freundschaft hat die Band zusammengeschweißt. "Wir sind keine Rüpelrocker, sondern eine Band ohne Exzesse und Drogen", sagt Gitarrist Malte Gümmer, der momentan mit Torben Lohmann, Bassist und Jazzliebhaber, tief im Abiturstress steckt. Deshalb hat die Gruppe in jüngster Zeit auch auf Live-Auftritte verzichtet.

Ein Trompeter sorgt jetzt für groovigen Sound

"Wir dürsten danach, endlich wieder auf die Bühne zu kommen, denn wir fühlen uns total als Live-Band und freuen uns, dieses Jahr mit MusicStorm durchzustarten", sagt Tobi. No Cliché ist schon in Hamburger Klubs aufgetreten und bei vielen Stadtfesten, beispielsweise in Bad Oldesloe, Bargteheide und Bergedorf. 2009 hatten die Stormarner ihren ersten großen Auftritt im Logo. Inzwischen ist sogar ein Trompeter dabei, der 19-jährige Clemens Dahlke. Für seine Kollegen ist er ein Allzweckmusiker, da er auch Harfe spielt und sogar einer Flasche Töne entlockt.

"Unsere Musik durchläuft ständig neue Phasen von melancholisch und psychedelisch bis fetzig. Mit der Trompete bekommen wir jetzt unseren neuen groovigen Sound", sagt Sonja. Die variantenreichen Songs, wie der Blues-Titel "Falling", mit dem sie sich beim Nachwuchs-Wettbewerb MusicStorm beworben haben, zeugen von den vielen Einflüssen, die durch die verschiedensten Musikgeschmäcker der Bandmitglieder wirken. Ihr zweiter aktueller Song "Nostalgia" klingt wieder völlig anders, mehr nach sonnigem Reggae, der später von rockigen Gitarrenklängen durchbrochen wird.

Wie der Name vermuten lässt, hat die Band keine Lust auf Klischees lehnt das gängige Schubladen-System ab. Tobias: "Wir wollten uns nie auf ein Genre festlegen. Auch unser Bandname sollte aus der Reihe fallen, keine Nummern enthalten oder mit dem eingängigen ,The' beginnen."

Auf dem Bandlogo ist eine elegant wirkende Katze zu sehen, da No Cliché neuerdings auch gern von "Miezekatzen-Rock'n'Roll" spricht. Mittlerweile hat die Band Profile bei MySpace und Facebook. Dort sind neue Lieder zu hören. Das sei heute für Newcomer wichtig, um Fuß fassen zu können. "Wir wollen vor allem durch unseren Stil, weniger durch die Texte auffallen", sagt Sonja, die die Songs schreibt. "Einer hat eine Idee, spielt uns ein Gitarrenriff oder eine Bassspur vor, und später im Jam-Prozess entstehen die Lieder."

Es ist ihr zweiter Anlauf bei MusicStorm. "In Stormarn ging nie etwas, bis der Contest kam", sagt Torben Lohmann. Beim Üben im Proberaum des Bargteheider Ganztagszentrums hatte sie Leiter Joachim Brodmann darauf angesprochen, doch mal beim Band-Contest mitzumachen. "Wir hatten keine hochwertigen Aufnahmen, was natürlich auch kaum möglich ist für eine Newcomer-Band. Deshalb finden wir es toll, dass wir beim Vorentscheid jetzt live auftreten und uns so besser beweisen konnten", meint Sonja.

Zum Proben kehren alle nach Bargteheide zurück

Im Ahrensburger Jugendzentrum 42 gewann No Cliché den Jury-Preis. Bis Ende Mai muss noch ein Musikvideo her, das die Band in der zweiten Runde beim Online-Voting präsentiert. No Cliché hat noch viel vor. Die fünf Musiker wollen ein Album aufnehmen und möglichst viel auftreten, zum Beispiel auf der "Jungen Bühne" bei der Kieler Woche

Auch wenn Sonja aufgrund ihres Studiums in Kiel wohnt und der Ammersbeker Tobias in Hamburg Musikwissenschaften studiert, treffen sie sich möglichst oft in Bargteheide zum Proben. Torben und Tobias spielen sogar parallel noch in der Band Soundroulette. Zudem sind alle natürlich immer noch in der Friday's-Blues-Big-Band aktiv. Einig sind sie sich auch in einer anderen Sache: "2012 wird unser Jahr."