Höhe der Beteiligung an den Ausbaukosten beträgt dort zwischen 20 und 75 Prozent

Reinbek/Trittau. Das Kommunalabgabengesetz (KAG) des Landes verpflichtet die Städte und Gemeinden dazu, die Anlieger an bestimmten Kosten für den Ausbau ihrer Straße zu beteiligen. Deshalb sind die Todendorfer nicht die einzigen Stormarner, die in nächster Zeit für Beitragszahlungen in die Tasche greifen müssen. Auch in Reinbek und Trittau werden in diesem Jahr Straßen ausgebaut und die Anlieger an den Kosten beteiligt. Unterschiede gibt es allerdings, was den prozentualen Anteil angeht, den die Menschen übernehmen müssen. Denn wie hoch der ausfällt, ist den Gemeinden selbst überlassen. Er muss jedoch mindestens zehn Prozent betragen und ist laut KAG nach den Vorteilen zu bemessen, die den Grundstückseigentümern durch den Umbau entstehen. Deshalb gilt, dass die Anlieger in Straßen, die hauptsächlich von ihnen selbst genutzt werden, mehr zahlen müssen, als die Menschen in Straßen, in denen es viel Durchgangsverkehr gibt.

In Reinbek werden Kanäle in acht Straßen erneuert

Im Reinbeker Ortsteil Neuschönningstedt werden die Menschen im Masurenweg, im Samlandweg, im Schweriner Weg, in der Stettiner Straße und der Straße Op den Stüben zur Kasse gebeten. Dort sollen die Arbeiten an den Entwässerungsanlagen sowie die Erneuerung der Regen- und Schmutzwasserkanäle in diesem Jahr beendet werden. Die Kosten betragen rund 435 000 Euro. 100 Anlieger sind betroffen. Sie müssen 75 Prozent der Summe übernehmen.

In der zweiten Hälfte des Jahres könnten dann die Bauarbeiten an der Rosenstraße und der Straße Cronsberg (Kosten: voraussichtlich 675 000 Euro) sowie am Verbindungsweg zur Hermann-Körner-Straße (27 400 Euro) beginnen. Auch dort sollen die Anlieger mit 75 Prozent an den Kosten beteiligt werden. Im Bereich Rosenstraße/Cronsberg sind 149 Anlieger betroffen, beim Verbindungsweg sind es 106.

In Trittau stehen in nächster Zeit der Ausbau der Rausdorfer Straße, der Lütjenseer Straße und des Mühlenwegs an. In der Rausdorfer Straße werden die Anlieger laut Satzung der Gemeinde 20 Prozent der Kosten übernehmen müssen, in der Lütjenseer Straße und dem Mühlenweg sind es jeweils 40 Prozent. "Das ist aber alles noch Zukunftsmusik", sagt Bürgermeister Walter Nussel. "Zu den genauen Kosten kann ich noch nichts sagen. Wir sind noch bei der Ermittlung des Aufwands." Zudem werden in Trittau und auch in Glinde wahrscheinlich noch in diesem Jahr die Straßenlampen auf LED-Technik umgestellt. Auch an diesen Kosten werden die Anlieger eventuell beteiligt werden.

Landespolitiker erwägen die Einführung von jährlichen Vorauszahlungen

In Kiel wird allerdings bereits seit einiger Zeit darüber diskutiert, die Pflicht zur Beteiligung der Anwohner an den Straßenausbaukosten wieder aufzuheben und es stattdessen den Städten und Gemeinden freizustellen, ob sie Beiträge erheben wollen. Im Gespräch ist auch, als Alternative jährliche Vorauszahlungen einzuführen. Dann müssten die Anlieger nicht mehr einmalig eine hohe Summe zahlen, wenn ihre Straße ausgebaut wird. Stattdessen müsste jeder Haus- und Grundbesitzer jährlich eine bestimmte Summe zahlen, unabhängig davon, ob seine Straße saniert wird.

Auch in der Großhansdorfer Verwaltung wird bereits über diese Idee diskutiert. Bürgermeister Janhinnerk Voß sagt: "Der Nachteil ist, dass die Bürger dann wahrscheinlich irgendwann anfangen, Ansprüche zu stellen. Wenn sie zum Beispiel fünf Jahre lang Beiträge gezahlt haben, wollen sie, dass auch mal etwas an ihrer Straße gemacht wird."