Alle drei Einrichtungen im Ort bewerben sich gemeinsam um das Prädikat Zukunftsschule. Auch Kindergärten sollen ins Konzept einbezogen werden

Barsbüttel. Die beiden Grundschulen und die Gemeinschaftsschule in Barsbüttel bewerben sich gemeinsam um das Zertifikat "Zukunftsschule Schleswig-Holstein". Das Siegel wird vom Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig Holstein (IQSH) vergeben.

Die Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule (EKG) kämpfte in den vergangenen Jahren zum Beispiel so engagiert für die Nutzung der Sonnenenergie, dass auf dem Dach tatsächlich eine Fotovoltaikanlage installiert wird. Vorbildlich ist auch die Bienen-AG der Gemeinschaftsschule.

Direktor Hartmut Johann sagt: "Wir wollen die Kinder stark machen für ein Leben nach der Schule. Sie sollen ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass wir nicht so weitermachen können wie bisher." Auch die beiden Grundschulen in Barsbüttel und Willinghusen zeigen mit Projekten wie der Phänomenta und dem Ernährungsführerschein, wie wichtig ihnen Nachhaltigkeit ist. Weil die Barsbütteler ein Netzwerk bilden und auch die Kindergärten einbeziehen wollen, können sie sich gleich für die Stufe zwei des dreistufigen Zertifikats bewerben.

"Das hat Vorbildcharakter. Wir haben bisher überwiegend einzelne Schulen, und auch die Grundschulen sind zu wenig vertreten", sagt Jörg Schumacher von der Sparkassen-Stiftung Stormarn. Sie unterstützt das Barsbütteler Projekt mit 8300 Euro. In Stormarn sind 22 der 66 Schulen schon Zukunftsschulen. "Was heute ist, soll in Zukunft besser sein, in Umwelt, Natur, Wirtschaft und im Sozialen", sagt der Stiftungsmanager zum Ziel. "Viele Schulen machen eine Menge, wer Zukunftsschule werden will, muss das auch strategisch planen."

Zertifizierte Zukunftsschulen werden regelmäßig überprüft und erhalten dann ein Qualitätssiegel. "Von Vorteil ist auch, dass alle Lehrkräfte durch Fortbildungen eingebunden werden und sich das Engagement nicht in Projekten Einzelner erschöpft", sagt Bernd Freytag, Kreisfachberater für Natur- und Umwelterziehung in Stormarn. Ist die Bewerbung der drei Schulen erfolgreich, bekommen sie im Frühjahr ihr Zertifikat für zunächst zwei Jahre. Danach müssen sie sich erneut bewerben.

Voraussetzung für das Qualitätssiegel ist, dass sich die Schulen vermehrt mit Themen wie Natur, Energie, Klima, sozialem Engagement oder auch Gesundheitsförderung beschäftigen. Die Grundschule Barsbüttel möchte deshalb ihren Schulhof mit Hilfe einer Landschaftsarchitektin umgestalten. Schulleiter Reinhard Kuhl will aber auch das gesellschaftliche Engagement der Kinder fördern. Die Schüler sollen über die Klassenräte und in einer Vollversammlung mehr an Entscheidungen beteiligt werden. An der Grundschule in Willinghusen wird es dieses Jahr Wahlpflichtunterricht für junge Natur- und Umweltforscher geben.