Zurzeit sind in Stormarn viele Geschäfte tage- oder stundenweise nicht geöffnet. Damit die Kunden sich nicht wundern, hängen wie beim Ahrensburger Papierwarengeschäft Dössel & Rademacher Schilder mit der Aufschrift "Wegen Inventur geschlossen" in den Schaufenstern. Am Ende eines Geschäftsjahrs muss jeder Kaufmann eine Bestandsaufnahme seiner gesamten Waren durchführen. Er muss eine Liste darüber erstellen, wie viele Teile, welcher Waren noch in seinem Laden und in seinem Warenlager vorhanden sind. Diese Liste wird dann mit den Einnahmen und den Einkaufslisten des abgelaufenen Jahres verglichen. Eine Bilanz wird erstellt, die die Vermögenswerte und die Schulden eines Unternehmens ermittelt. Diese Bilanz ist die zahlenmäßige Grundlage für das neue Geschäftsjahr. Das nennt man dann eine Inventur.

Weil eine Inventur sehr arbeitsaufwendig ist, müssen alle Angestellten und oft auch Aushilfen mitarbeiten. "Bei unserem farbigen Briefpapier muss jedes einzelne Blatt gezählt werden", sagt Dössel-Filialleiterin Beate Reimers. Sie hat gerade das rote Briefpapier gezählt und beginnt, die grünen Briefbögen durchzublättern. Ihre Kolleginnen zählen unterdessen Tuschpinsel und Malblöcke im hinteren Teil des Geschäfts. Sie werden am Inventurtag bis in den späten Abend weiterarbeiten, denn am nächsten Tag soll das Geschäft ja wieder geöffnet werden.