Verkehr bricht zusammen

30. Dezember: "Teppich Kibek will nach Ahrensburg"

Man hat sich wohl über die Tragweite dieses Projektes noch keine Gedanken gemacht. Nicht nur, dass schon wieder ein Gebiet zersiedelt wird. Die verkehrlichen Auswirkungen werden gravierend sein. Zu den vier Verkehrsknoten an der Autobahn wird ein fünfter hinzukommen. Der Verkehr bricht jetzt schon regelmäßig zusammen. Überlegungen zur Lösung kommen auf einen zweistelligen Millionenbetrag und zehn Jahre. Der zusätzliche Verkehr ist nicht abzuwickeln. Ahrensburg könnte ein Eigentor schießen, wenn der Verkehr auf der Ostringverlängerung steht. Dann wird wieder in die Wohngebiete, insbesondere nach Großhansdorf, aber auch Siek-Meilsdorf, ausgewichen. So etwas hat Ahrensburg nicht gestört, aber man macht sich keine Freunde.

Aus Sieker Sicht ist besonders die Schulwegsicherung über den Autobahnzubringer ein Problem. Angrenzend zu dem geplanten Gewerbe befindet sich mit dem Wiggersberg auf Sieker Gebiet ein besonders wertvolles Biotop, das auf jeden Fall zu schützen ist. Die Ahrensburger Begeisterung wird das wohl alles wegwischen, und es wird etwas zusammengeschustert, das jahrzehntelang Probleme bereiten wird.

Ekkehard Heinbockel, FDP-Fraktion Siek

Natur nicht zerstören

Kein Mensch in Ahrensburg und Umgebung braucht so einen Markt an diesem Standort. Vor Kurzem hat Ahrensburg ein riesiges Gewerbegebiet am Ostring der Natur geraubt. Wir haben ein gutes Anschauungsstück in der unmittelbaren Umgebung. Genauso wenig wie wir einen Megateppichhändler brauchen, genauso unverantwortlich war es, im Herzen von Großhansdorf ein Waldstück zu roden, um einen Supermarkt zu errichten. Wenn solche Flächen erst mal bebaut sind, werden sie in absehbarer Zeit nicht wieder renaturiert.

Natürlich stoßen solche Ansiedlungen bei Politikern und Geschäftsleuten auf Zuspruch, sofern letztere nicht im direkter Konkurrenz mit dem neuen Nachbarn stehen. Die Motivation ist gleich, die Hoffnung auf zusätzliche Einnahmen. Für die Bevölkerung Ahrensburgs bringt ein Teppichcenter keine Vorteile. Wie oft kaufen Sie neue Auslegeware? Man muss bedenken, dass alle Kunden zum Markt mit dem Auto fahren müssten. Wer die Verkehrssituation durch das stark erweiterte Gewerbegebiet in Siek mit den dadurch auftretenden Staus an der A-1-Anschlussstelle vor Augen hat, wird nicht ernsthaft glauben, die Situation mit dem zusätzlichen Verkehrsaufkommen für Kibek irgendwie in den Griff zu bekommen. Für die Anwohner in Ahrensfelde wäre es schlichtweg eine Katastrophe. Die Bevölkerung darf nicht zulassen, wie Politiker aus finanziellen Überlegungen die unmittelbare Umgebung verhökern und damit den Charakter unseres schönen Ahrensburg unwiederbringlich verändern und zerstören.

Manuel Ortuño

Blockierer feuern wieder

Partikular-Interessenten feuern mal wieder! Diese Argumente sollten immer mit berücksichtigt werden. Nur darf man Demokratie nicht missverstehen, denn der oberste Grundsatz lautet: Gemeinwohl geht vor Eigenwohl. Seine Eigeninteressen so einzusetzen, dass die Gemeinschaft blockiert oder gar gelähmt wird, zerstört das Gemeinwohl. Wir brauchen eine neue demokratische Instanz, die in vorgegebener kurzer Zeit transparent und ausgewogen entscheidet. Und die nicht bis auf das letzte teure Gutachten wartet.

Volker Mennicken, Ahrensburg

Konzept ist falsch

Wer will von uns Ahrensburgern eigentlich die wachsende Stadt mit mehr Menschen, Autos, Parkhäusern, Straßen, Lärm, Wohngebieten und immer weniger Grün? Ich verstehe, dass bei dem Grundkonzept ein Zuzug von Handel und Arbeitsplätzen nützlich erscheint - aber das Konzept ist falsch. Wir zerstören unsere schöne Stadt zwischen Schloss, Tunneltal und Höltigbaum. Wenn wir nur aus finanzieller Not heraus wachsen wollen, möchte ich diese Endlosschleife an der Wurzel packen und Einschnitte bei den Kosten beziehungsweise Angeboten ertragen.

Daniela Kaakschlief

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