Am Machbaren ausrichten

"Planspiel Südtangente"

In Ahrensburg wird über neue Umgehungsstraßen beraten

Die Politiker haben endlich das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) mit Erlenhofbebauung beschlossen. Das ist begrüßenswert, weil die wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklung von Ahrensburg maßgeblich gefördert wird. Durch das Angebot an Wohnraum in attraktiver Lage kann die Zuwanderung junger Familien erreicht werden. Ahrensburg schöpft endlich sein Potenzial aus.

Auch in Sachen Verkehr gab es nach der im Mai 2009 durchgeführten Verkehrszählung eine Entscheidung. Zehn von elf Straßenbauvarianten sollen auf ihre Verkehrswirksamkeit überprüft werden. Dass für diese Entscheidung 13 Monate Zeit benötigt wurden, ist zu beanstanden.

Zu kritisieren ist besonders, dass die Politiker vor dem Druck der Gegner der Kuhlenmoorweg-Variante eingeknickt sind und unter Ausschluss der Öffentlichkeit entschieden haben, die Variante nicht auf Machbarkeit zu prüfen. Das lässt für zukünftige Verkehrslösungen Schlimmes befürchten. Die Streckenführung von Straßen muss sich am Machbaren ausrichten und an Bewertungskriterien messen lassen wie Naturschutz, Lärmbelastung, Flächenbedarfe, Verkehrswirksamkeit, Planbarkeit, Realisierbarkeit und Kosten. Wie viele der zehn Varianten den Plausibilitätscheck bestehen, wird das Planungsbüro Urbanus ermitteln. Über die Realisierung muss dann die Politik entscheiden.

Für die Nordtangente von der B 75/Lübecker Straße zum Gewerbegebiet Nord gibt es diesen Plausibilitätsscheck bereits in Form eines Gutachtens. Ebenso liegen seit 2006 fertige Baupläne mit verschiedenen Varianten vor, die nur zu aktualisieren sind. Delingsdorf, über dessen Gebiet die Nordtangente verläuft, hat seine Zustimmung zur südlichsten Variante, die eine Anbindung an den Kornkamp vorsieht, erteilt.

Da Planungsgelder seitens der Politik zur Verfügung gestellt und Baukosten von zweimal 1,5 Millionen Euro im Haushalt einbestellt wurden, kann die Entlastungsstraße innerhalb von zwei Jahren in das Planfeststellungsverfahren gehen, Fördergelder können beantragt und die Straße kann gebaut werden. Warum die Politiker von Ahrensburg die Nordtangente zurück auf Start gesetzt haben, zusammen mit "Wünsch dir eine Straße"-Planungsfällen, ist für mich unverständlich. Richtig wäre gewesen, die Entscheidungsprozesse zu beschleunigen.

Wenn die Politiker weitere Jahre um die Streckenführung streiten, wird die Nordtangente wie die Umgehungsstraße Hammoor an der Finanzierung scheitern. Dann wird zusätzlicher Verkehr vom neuen Stadtteil Erlenhof auf die Lübecker Straße geleitet, ohne dass es für den zusätzlichen Verkehr eine Entlastungsstraße gibt. Was lange währt, wird nicht immer gut.

Werner Haering, Ahrensburg

Bäume statt Markthalle

"Rathausplatz soll schrumpfen"

Ahrensburg diskutiert über teilweise Bebauung des Platzes

Preiswert und optisch ansprechend lässt sich unser Rathausplatz durch Begrünung umgestalten. Hierzu sollten auf der Nordseite entsprechend der Südseite Bäume (Linden) gepflanzt werden. Von Nord nach Süd sollten vier Reihen gesetzt werden. Diese Bäume könnten mit Kastenschnitt aufgezogen werden. Der Kastenschnitt würde den rechteckigen Platz, die Gebäude um den Platz und die vielfach rechteckige Geometrie des Rathauses betonen. Im jungen Stadium beschnitten, würden die Bäume rasch eine volle Kastenkrone ausbilden. Eine Markthalle würde den Platz-Charakter rauben. Sie würde nur zweimal in der Woche genutzt werden - außer sie würde an den übrigen Tagen als Parkhaus benutzbar sein.

Wolfgang König, Ahrensburg

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