Die sogenannte Zuckerkrankheit ist eine Volkskrankheit. Etwa jeder zehnte Deutsche ist erkrankt, fünf Millionen müssen sich vom Arzt behandeln lassen.

Besonders alarmierend ist, dass die Patientenzahl unter Kindern ansteigt. Ärzte unterscheiden einen angeborenen Typ-1-Diabetes von einem erworbenen Typ-2-Diabetes. Die letzte Form können Kinder bekommen, die sich ungesund ernähren und sich zu wenig bewegen. Bei Diabetes kann es Folgeerkrankungen geben. Erst verläuft die Krankheit schleichend, Patienten spüren keine Symptome. Später können sie herzkrank oder blind werden oder sogar einen Schlaganfall bekommen.

Diabetes mellitus nennen die Mediziner die Krankheit. Das ist lateinisch für honigsüßer Durchfluss. Denn der Urin der Zuckerpatienten ist süß. Im antiken Rom wussten die Ärzte also schon, woran sie die Stoffwechselkrankheit erkennen konnten. Damals stellten sie das mit einem Geschmackstest fest. Heute haben die Mediziner andere Methoden, die viel einfacher und genauer sind. Denn nicht nur im Urin ist bei den Erkrankten zu viel Zucker zu finden, sondern auch im Blut: Mit einer Art Stempel, den der Doktor auf den Zeigefinger setzt, gibt's einen kleinen Pieks. Das ist ganz einfach, tut gar nicht weh und dauert nur eine Sekunde. Es tritt gerade so viel Blut aus, dass der Arzt den Test machen kann. Er nimmt den Blutstropfen mit einem Teststreifen auf. Der steckt in einem Messgerät, welches den Blutzuckerwert anzeigt.

Damit alle Kinder der achten Klassen in Stormarn jetzt getestet werden können, haben vier Rotary Clubs des Kreises ein großes Diabetes-Screening, das ist der Pieks-Test, organisiert. So kann eine Krankheit frühzeitig erkannt und den Kindern schnell geholfen werden. Außerdem dient diese einfache Test-Methode der Vorbeugung. Liegt der Wert zwischen 80 und 110 bei Kindern, ist alles in Ordnung. Ist er zu hoch, heißt es nicht gleich, dass ein Kind zuckerkrank ist. Ärzte sprechen vom erhöhten Blutzuckerwert, der beobachtet werden muss.