Eine Schlange hat in Bad Oldesloe die Polizei in Atem gehalten. Das Tier kroch am Sonntagnachmittag über den Parkplatz des Finanzamts und erschreckte die Gäste einer Geburtstagsfeier, die in der Nähe im Grünen picknickten.

Ein Reptilienexperte konnte schnell Entwarnung geben. Denn er erkannte, dass es sich um eine ungiftige Kornnatter handelt.

Die Pantherophis guttatus, so ihr wissenschaftlicher Name, stammt aus Nordamerika. Auf dem Parkplatz schlängelte sich das herrenlose Tier in ein Gebüsch. Die Beamten fingen die Schlange ein, ein Reptilienhalter nahm sie in Pflege. Jetzt sucht die Polizei den Besitzer und bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 04531/50 10.

Obwohl Klima und Landschaftsbild unterschiedlich sind, fühlt sich die bis zu 180 Zentimeter lange Schlange entlang der Ostseeküste der USA überall heimisch. Kornnattern leben in vielen Bundesstaaten wie New York, Florida und sogar in den Südstaaten. Ob Nadel- oder Laubwälder, Feuchtgebiet oder Busch - die Schlange passt sich überall an. Weil sie aber ein sogenannter Kulturfolger ist, hält sie sich gerne in der Nähe von Siedlungen auf. Das Aussehen von Pantherophis guttatus hängt sehr davon ab, in welchem der Bundesstaaten sie lebt. Eine Natter aus dem Süden zum Beispiel ist meist rötlicher und hat eine kontrastreichere und farbintensivere Zeichnung. Schlangen aus dem Norden haben dagegen eher ein mattes Grau als Grundton ihrer Haut.

Typisch aber für alle Kornnattern sind Körper- und Schwanzflecken, die sogenannten Sattelflecken. Davon haben die Kriechtiere 34 bis 47 Stück. Auf ihrer helleren Bauchseite ist die Haut im Schachbrettmuster gezeichnet. Die nacht- und dämmerungsaktiven Kornnattern ernähren sich von Vögeln sowie kleinen Säugetieren wie Mäusen oder Reptilien.