Für Vertuschung entschieden

"Ahrensburger Pastor wird nicht angeklagt"

Missbrauchsfälle laut Staatsanwaltschaft verjährt. Kirche ermittelt weiter

Hätte Frau Emse die Worte ihrer Pfingstpredigt "gegen gravierende Verfehlungen ist vorzugehen (. . .) allemal in der Kirche" doch 1999 nur selbst beherzigt. Denn 1999 hatte der unter Verdacht stehende Pastor in einem Gespräch mit Frau Emse und einem Opfer den Missbrauch von mehreren Minderjährigen zugegeben, so das Opfer. Stattdessen hat sie sich wie offenbar viele Kirchenvertreter zuvor und danach für Vertuschung entschieden, so möglicherweise zur Verjährung vieler Fälle selbst schweren Missbrauchs schuldhaft beigetragen und die Missbrauchsopfer sich selbst überlassen.

Wie Bischöfin Jepsen am Freitag vor Pfingsten im Hamburger Abendblatt sagte, hat es "eine Vertraulichkeit zwischen den Vorgesetzten des unter Verdacht stehenden Pastors und dem Kirchenamt gegeben". Wer ist wohl mit den Vorgesetzten gemeint?

Wie konnte der unter Verdacht stehende Pastor nur ausgerechnet an eine Jugendvollzugsanstalt versetzte werden? Warum wurde ihm auch weiterhin Religionsunterricht an der Stormarnschule gestattet? Was sagt eigentlich die Schule dazu? Wie wichtig und richtig sind die deutlichen Worte von Pastor Haak im Namen der Kirche an die vielen Opfer mit der Bitte um Verzeihung und der Selbstverpflichtung zur Aufklärung. Warum haben nicht Bischöfin und Kirchenamt rechtzeitig das Ruhen pastoraler Tätigkeit der beiden Pastoren ohne Aufheben bewirkt? Wir möchten auch weiterhin mit gutem Gewissen unserer Kirche angehören können.

Brigitte und Henning Offen, Großhansdorf

Telefonieren beim Essen

"Früher waren die Benimm-Regeln strenger"

Kinder-Nachrichten zum Bericht "Benehmen ist keine Glücksache"

Wer sich über geltende Regeln hinwegsetzt, setzt sich schlicht der Lächerlichkeit aus. So habe ich in einem Restaurant zwei junge Männer beobachtet, die während des Essens permanent mit ihrem Mobiltelefon telefonierten. Es wurde lauthals nur Belangloses verzapft, was jeder an den Nebentischen mitanhören musste. Vom Äußeren waren Sie als Geschäftsleute einzustufen, Ihr Benehmen allerdings war wirklich Glücksache. Was Hänschen nicht lernt, lernt auch Hans nimmer mehr.

Gotthard Kalkbrenner, Reinbek

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