Die Gummistiefel von Klaus Graeber verschwinden fast im Schlamm.

Bad Oldesloe. Der Vorsitzende des Naturschutzbunds (Nabu) Bad Oldesloe hat sich mit Politikern der SPD und Grünen im Forst Kneeden getroffen, um ihnen die Spur der Verwüstung zu zeigen, die Förster dort hinterlassen haben. Wo vor einem Monat Orchideen wuchsen, sind jetzt tiefe Reifenspuren zu sehen. Überall liegt Holz herum.

In dem Waldstück wurden mitten in der Brutzeit der Vögel und der Blütezeit der Pflanzen Bäume gefällt (wir berichteten). "Das sieht ja aus wie ein Schlachtfeld", sagt Hagen von Massenbach, Fraktionschef der SPD. Genauso wie Maria Herrmann (SPD), Hartmut Jokisch, Wilfried Janson (beide Grüne) und Klaus Graeber ist er entsetzt.

Da die Eschen von Pilzen befallen waren, ist das Vorgehen laut Auskunft der Unteren Naturschutzbehörde rechtlich in Ordnung. Auch Kurt Soeffing vom Umweltamt der Stadt hat sich die Situation im Kneeden angeschaut. Er bleibt gelassen: "Das ist gängige forstwirtschaftliche Praxis."

Klaus Graeber gibt sich damit nicht zufrieden: "Warum wurde nicht bis September gewartet? Jeder Knickbesitzer bekommt eine Strafe, wenn er jetzt etwas abholzt. Und hier passiert so etwas." Er will erreichen, dass die Stadt als Eigentümer des Waldes den Vertrag mit der Forstbetriebsgemeinschaft so ändert, dass solche Eingriffe in Zukunft verboten werden.