Slow-quick-quick. Langsam, schnell, schnell. So geht der Grundrhythmus bei vielen Schrittfolgen der Samba. Oder auch umgekehrt. Quick-quick-slow. Der Witz daran ist, dass der Tänzer nur zwei Taktschläge hat, um diese drei Schritte unterzubringen. Das heißt, er muss sich irgendwie beeilen. Und so kommt Schwung in die Sache.

Verkrampft darf das natürlich nicht aussehen, sondern ganz locker und cool. Die Brasilianer beherrschen das perfekt, so wie Rafaela Maria. Die Tänzerin aus dem südamerikanischen Land wird beim Ahrensburger Stadtfest an der Großen Straße Samba (siehe Seite 3) tanzen - unter freiem Himmel. So wie es in ihrer Heimat üblich ist, beispielsweise beim berühmten Karneval in Rio.

Faszinierend ist vor allem die Beweglichkeit der Tänzer. Wer richtig gut ist, schafft es, die Hüfte während eines einzigen Taktes dreimal nach vorne und hinten zu bewegen. Das sind die Batucadas. Und das wohlgemerkt alles zu Slow-quick-quick. Ganz schön schwierig. Die deutschen Tanzschulen haben die Samba in ihr Programm aufgenommen. Seit 1959 gehört sie auch zu den lateinamerikanischen Turniertänzen. Das heißt, es werden Meisterschaften ausgetragen, bei denen Sambatänzer auf dem Tanzparkett gegeneinander antreten und die Jury ihr Können beurteilt.

In Brasilien, dem Herkunftsland des Tanzes, gibt es auch Wettkämpfe. Die sehen allerdings ein bisschen anders aus. Bei der großen Karnevalveranstaltung in Rio de Janeiro oder auch in São Paulo treten die großen Sambaschulen gegeneinander an - und zwar gleich mit 3000 bis 4000 Teilnehmern pro Schule. Das ist sehr beeindruckend, auch deswegen, weil die Tänzerinnen sich sehr für den Auftritt herausputzen. Auch wie das aussieht, wird Rafaela Maria in Ahrensburg zeigen: in Glitzerkostüm mit ganz vielen Federn auf dem Kopf und stark geschminkt.

Ursprünglich war Samba ein Name für viele unterschiedliche Tanzformen, die afrikanische Sklaven im 19. Jahrhundert in ihre neue Heimat Brasilien gebracht hatten. Die Samba de Rodas, ein Kreistanz, gilt als Ursprung der heutigen Samba. In Deutschland wurden der Tanz und auch Samba-Schlager in den 50er-Jahren populär.