Scheinheilige Kirche

"Kirche ist schuldig geworden".

Im Großhansdorfer Pfingstgottesdienst sei nicht über die Missbrauchsvorwürfe gegen einen Pastor geschrieben worden, berichtet ein Besucher.

Ein Leser schrieb, Frau Emse habe "wort- und tatkräftig aufgeräumt in unseren Köpfen". Wie scheinheilig von der früheren Pröpstin und Oberkirchenrätin. Ist es doch Frau Emse, die von den Verbrechen an Kindern in Ahrensburg mindestens seit 1999 wusste, informiert war, geschwiegen hat, ihre Vorgesetzten offensichtlich nicht informiert hat und den Beschuldigten in den Jugendknast versetzen ließ. Solche Kirchenführer sind ihrer Funktion unwürdig, wir Menschen in der evangelischen Kirche brauchen sie nicht.

Peter Meincke, Ahrensburg

Dank an Pröpstin

"Wer Ohren hat zu hören, der höre!" Konrad Albers hätte gut daran getan, dieses Bibelwort zu beherzigen, statt sich auf das zu fixieren, was er zu hören erwartet hatte. Schade, dass er in der Predigt offenbar die Sätze nicht zur Kenntnis genommen hat (oder nicht zur Kenntnis nehmen wollten?), die in sensibler und angemessener Weise auf die im Raum schwebende Thematik eingegangen sind. Pfingsten allerdings hat ein größeres und wesentlicheres Thema. Und ich bin, bei allem Verständnis für das persönliche Anliegen des Herrn Albers, Pröpstin Emse dankbar dafür, dass das Pfingstwunder Mittelpunkt ihrer Predigt geblieben ist.

Ingo Grell, per E-Mail

Unsensible Kirche

Wie wenig sensibel müssen Kirchenleute sein, wenn eine Oberkirchenrätin im Ruhestand und ehemalige Pröpstin kein Wort über die öffentlich gewordenen Vorwürfe sexuellen Missbrauchs verliert. Kann es sein, dass der ebenfalls anwesende, schwer belastete ehemalige Pastor schon früher den Schutz dieser Pröpstin erfahren hat und nur versetzt wurde? Mag sie nicht über eigene Fehler wenigstens heute offen sprechen? Vom Kirchenvorstand der Gemeinde hört man zu alledem nichts. Warum wurde sie überhaupt zu dieser Predigt eingeladen? In unserem Rechtsstaat ist das Wort das "Gott der Richter ist, ihm haben wir das Richten zu überlassen" schon ganz schön vermessen. Wir haben eine Gerichtsbarkeit, der sich auch die Kirchen zu beugen haben. Verjährungen kennt nur das Strafrecht. Bei Zivilrechtlichen Klageerhebungen können der oder die Beschuldigten auf die Verjährungseinlassung verzichten. Man kann den Opfern nur raten, diesen Weg zu gehen. Es wäre doch ein wirkliches Signal zur Aufarbeitung und für die Opfer ein kleiner Schritt zu Gerechtigkeit.

Uwe Westphal, per E-Mail

Probleme abwälzen

Der Straßen-Kampf

Anlieger der Sieker Landstraße fordern die Öffnung der Straße Vierbergen.

Es kann nicht sein, Anwohner der Sieker Landstraße fordern die Öffnung der Sperre Vierbergen/Ahrensburger Redder, damit der Verkehr bei ihnen reduziert wird. Die Sperre besteht 21 Jahre. Außerdem ist die Sieker Landstraße durch die Umgehungsstraße seinerzeit entlastet worden. Den Anwohnern von Vierbergen und Ahrensburger Redder ist die Sperre zugesagt, damit sie den Lärm nicht von der Umgehungsstraße und zusätzlich vor der Haustür haben. Die Bewohner des Ahrensfelder Wegs werden sich wundern, bei Öffnung der Sperre wird der Verkehr zunehmen.

Jürgen Pohl, Großhansdorf

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