Warschauer Vorort Wieliszew ist Favorit für eine Verschwisterung

Trittau. Die polnische Gemeinde Wieliszew mit ihren rund 13 000 Einwohnern könnte neue Partnerstadt des Amtes Trittau werden. "Wir sind positiv beeindruckt ", sagt Amtsvorsteher Uwe Tillmann-Mumm nach seinem Besuch in der Gemeinde, die 35 Kilometer nördlich von Warschau und 850 Kilometer von Trittau entfernt liegt. Anfang Juli wird eine polnische Delegation nach Trittau kommen.

Der Amtsvorsteher, die Europabeauftragte Frauke Behnke, der Lütjenseer Bürgermeister Andreas Körber, sein Hamfelder Amtskollege Ulrich Borngräber und der Ehrenvorsitzende der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, Gerd Hoffmann, hatten sich auch zwei weitere Gemeinden angesehen: Piecki in Masuren und Czarnkow nahe Posen.

"Piecki ist zu klein und ein reines Feriengebiet", sagt Tillmann-Mumm. Czarnkow ist die Partnerstadt von Gadebusch in Mecklenburg-Vorpommern, das wiederum mit Trittau verschwistert ist und das Amt gerne als Co-Partner gesehen hätte.

Auf alle fünf Delegationsmitglieder hat Wieliszew den stärksten Eindruck gemacht. "Wir haben viele Ähnlichkeiten", sagt Uwe Tillmann-Mumm. Wie Trittau liegt Wieliszew vor den Toren einer Großstadt und ist Naherholungs- und Wohngebiet für die Städter. Es gibt einen 330 Hektar großen Stausee mit Wald und Badeanstalt, alle Schulformen und ein Gewerbegebiet.

Die polnische Gemeinde hatte sich auf eine Anfrage Trittaus im Internetforum "Twinning" gemeldet. "Sie scheinen großes Interesse an einer Partnerschaft mit uns zu haben", schildert der Amtsvorsteher seinen Eindruck.

Der Bürgermeister und die Mitarbeiter des Kulturreferats in Wieliszew nahmen sich viel Zeit für die Gäste aus Stormarn. "Zwei Tage haben sie uns begleitet. Die Chemie stimmte sofort", sagt Uwe Tillmann-Mumm. Als Dolmetscher fungierte Pjotr Sypnewski, der seine Schulzeit in Hamburg verbrachte und sogar die ehemalige Trittauer Disco "Elephant" kannte.

Die Delegationsmitglieder werden nun dem Amtsausschuss eine Verschwisterung mit Wieliszew empfehlen. Im September wird der Ausschuss darüber beschließen. Auch in der polnischen Gemeinde müssen die Ortspolitiker das Vorhaben absegnen. Jugendbegegnungen sollen ein Schwerpunkt werden. Uwe Tillmann-Mumm: "Wir wollen keine Vergangenheitsbewältigung machen, sondern in die Zukunft blicken."