Kinder dürfen in Deutschland nicht geschlagen werden. Zum Glück. Früher war das allerdings anders.

Vor allem in der Schule war es üblich, dass ungezogene Schüler mit dem Rohrstock auf die Finger geschlagen wurden. Solche Szenen zeigt zum Beispiel der Dichter und Zeichner Wilhelm Busch in seinen Geschichten über die beiden frechen Jungs Max und Moritz.

Die hat er zwar schon vor ungefähr 150 Jahren gezeichnet. Aber auch eure Großeltern haben bestimmt schon einmal erzählt, dass ihre Lehrer früher mal den Rohrstock rausholten. Und auch zu Hause bekamen viele Kindern Schläge oder Ohrfeigen, wenn ihre Eltern sie bestrafen wollten. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass Kinder nicht mit Schlägen bestraft werden dürfen. Sie lernen dadurch nicht, wie sie sich besser verhalten könnten. Im Gegenteil: Gewalt hat nur negative Folgen. Kindern, die geschlagen werden, versuchen oft auch selbst, ihre Probleme mit Gewalt zu lösen.

Aber erst 1992 hat Deutschland die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen unterschrieben. Darin steht unter anderem, dass Kinder ein Recht auf Schutz vor Gewalt haben. Dann hat es noch einmal acht Jahre gedauert, bis daraus ein deutsches Gesetz entstand. Kinder haben jetzt ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Lest dazu auch den Bericht auf Seite 3.