Lehrerin Barbara Marcks geht mit 50 Kindern von der Sachsenwaldschule auf eine zehntägige Konzertreise nach Italien

Reinbek. Vor ihnen liegen rund 2000 Kilometer und 25 Stunden Busfahrt. Aber das stört die 50 Schüler der Sachsenwaldschule in Reinbek nicht, die sich morgen Abend mit dem Jugendsinfonieorchester des Gymnasiums auf den Weg nach Italien machen. Im Gepäck: ihre Geigen, Trompeten, Klarinetten und viele weitere Instrumente. Denn an der Amalfi-Küste wollen die Mädchen und Jungen im Alter von 13 bis 20 Jahren fünf Konzerte geben. Die Reinbeker Nachwuchsmusiker treten in Amalfi, Minori, Conca die Marini und Praiano auf.

Zustande gekommen ist der Kontakt nach Italien über einen Sprachaustausch. Die Lateinschüler fahren regelmäßig in die Region, so Barbara Marcks. Sie hat das Orchester 1984 gegründet und leitet es immer noch. Um für ihre Konzerte zu werben, haben die Schüler zweisprachige Flyer auf Deutsch und Italienisch entworfen, die bereits in den Auftrittsorten ausliegen.

"Die zehntägige Fahrt ist für die Schüler eine Belohnung, weil sie sich so für die Schule engagieren", sagt Barbara Marcks, die mit den Jugendlichen jeden Mittwochnachmittag zweieinhalb Stunden lang probt. Das Orchester spielt normalerweise in der Schule, in Kirchen und Altersheimen.

Alle zwei Jahre steht eine Konzertreise ins Ausland an, zuletzt führte sie die Schüler 2008 ins Elsass. Für einen Großteil der Gruppe ist es also nicht der erste Auftritt außerhalb Deutschlands. "Auf eine gewisse Art und Weise ist es trotzdem etwas Neues, denn es sind ja fremde Städte", sagt Janna Rehder, die bereits zwei Mal mit auf Tournee war. Lars Lukas hat bereits eine Konzertreise des Jugendsinfonieorchesters mitgemacht. "Die Auftritte sind schon Routine", sagt der Elftklässler. Nervös sei er "überhaupt nicht", so der 17-Jährige. Lars: "Als Trompeter sitze ich meistens hinten. Da sieht einen eh niemand, und es kommt nur auf den Ton an."

Janna geht es da anders. "Ich bin immer aufgeregt, wenn ich vor Leuten spiele", sagt die 18-Jährige. Aber wenn sie erst einmal auf der Bühne sitze, sei die Nervosität weg.

Eine ganz neue Erfahrung ist die Reise dagegen für Geigerin Loraine Pieper. Die Achtklässlerin ist dem Schulorchester erst vor einem Jahr beigetreten, war bisher noch bei keiner Auslandreise dabei. "Ich bin aufgeregt, weil ich nicht so genau weiß, was auf mich zu kommt", sagt die 14-Jährige. Am meisten freue sie sich auf den Strand, die Konzerte und darauf, "bei Vollmond auf dem Kirchenplatz Brahms zu spielen". Extra Übungsstunden habe sie für die bevorstehenden Auftritte aber nicht eingelegt. Loraine: "Die Proben in der Schule reichen mir als Übung."

Gespannt sind die Schüler insbesondere darauf, wer bei den Konzerten im Publikum sitzen wird. Auf ein paar Bekannte wird die Gruppe aber auch in Italien treffen. Denn parallel zu ihrer Konzertreise ist zurzeit eine Schülergruppe des Gymnasiums zum Sprachaustausch in Amalfi. "Sie werden zu einem der Konzerte kommen", sagt Lehrerin Marcks, die bereits 2000 und 2004 in Amalfi war. "Wir haben dort bereits eine Fangruppe."