Jeden Tag seid ihr umgeben von technischen Geräten, die das Leben oftmals vereinfachen, aber auch sehr viel komplizierter machen können.

Ein Großteil dieser Elektrogeräte funktioniert digital: moderne Uhren, Handys, Computer, Internet, CDs, MP3-Player, die meisten Kameras und viele Küchengeräte bei euch zu Hause. Es gibt jetzt sogar schon digitale Röntgenbilder, wie ihr oben lesen könnt. Aber was bedeutet eigentlich digital? Das Wort kommt vom Lateinischen digitus, das heißt Finger. Digitus drückt zugleich das Zählen mit Fingern aus. Zählt ihr mit euren Fingern, gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Möglichkeiten, denn ihr habt ja nur zehn Finger. Das ist die wichtigste Eigenschaft von allem, was digital ist: Eine begrenzte, feste Menge von Signalen. Das haben auch digitale Geräte und digitale Technik gemein. Alle Informationen, die in ihnen stecken und die sie übermitteln, sind umgewandelt in ein Zeichensystem, das mit einer begrenzten Zeichenmenge arbeitet. Das am häufigsten verbreitete digitale System ist das sogenannte Binärsystem. Bi ist lateinisch und heißt zwei. Das heißt, es gibt nur zwei Zeichen, also wieder eine begrenzte Menge: nämlich die Symbole 1 und 0. Sie beschreiben zwei Zustände. Entweder existiert ein Signal oder nicht. Solche Binärsysteme erkannte als erstes der deutsche Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716).