Eigentümer plant auch zwei Neubauten am Trave-Ufer

Bad Oldesloe. Aus dem ehemaligen Kreiswehrersatzamt in Bad Oldesloe wird ein Wohnhaus. Das hat der neue Eigentümer der Immobilie am Berliner Ring, Bernd Hauschild, auf Anfrage bestätigt. Der Umbau werde nun beginnen. "Das Haus soll Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres bezugsfertig sein", sagt Hauschild. In einem zweiten Schritt möchte er hinter dem früheren Behördenkomplex neu bauen.

Hauschild plant zunächst 23 oder alternativ 27 Mietwohnungen in dem 48 Jahre alten Gebäude, das über 2634 Quadratmeter Nutzfläche verfügt. Sie sollen zwischen 45 und 85 Quadratmetern groß sein und ein bis drei Zimmer haben. "Die genaue Zahl hängt davon ab, wie viele Gewerbetreibende wir gewinnen können", so Hauschild weiter. Er wünscht sich, dass ins Erdgeschoss Läden, Büros oder Arztpraxen einziehen.

In zweiter Reihe, hinter dem alten Kreiswehrersatzamt zum Ufer der Trave hin gelegen, sollen zwei weitere Komplexe in ähnlicher Größe gebaut werden. Baubeginn könnte im nächsten Jahr sein. "Jetzt haben wir erst mal einen Antrag auf Änderung des Bebauungsplanes eingereicht", sagt der neue Eigentümer.

Bernd Hauschild, der in der Kreisstadt einen Handwerksbetrieb für Kälte-, Klima- und Elektrotechnik leitet, hatte schon seit geraumer Zeit ein Auge auf den ausgemusterten Behördenbau geworfen: "Als alter Oldesloer und mit ein bisschen Fantasie konnte ich mir gut vorstellen, was aus diesem Haus gemacht werden kann." Gern hätte er die Immobilie wesentlich früher erworben, wie er nun sagt. Aber das sei nicht möglich gewesen. Die Regularien der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die den Verkauf organisiert hat, hätten es nicht möglich gemacht. Bernd Hauschild: "Wir sind schon in der ersten Bieterrunde dabei gewesen, haben aber den Zuschlag nicht bekommen. Dann ist der Kaufinteressent wieder abgesprungen."

Doch statt kaufen zu können, musste Hauschild eine neue Ausschreibung abwarten. Die Bundesanstalt hatte den Preis zwischenzeitlich von 820 000 Euro auf 600 000 Euro korrigiert. Wie viel Bernd Hauschild tatsächlich bezahlt hat, bleibt sein Geheimnis.

Das Kreiswehrersatzamt Bad Oldesloe war auf einen Beschluss des Bundesverteidigungsministeriums vom November 2004 hin Ende April 2008 geschlossen worden. Der letzte Mann schon knapp in halbes Jahr zuvor auf seine Wehrtauglichkeit untersucht worden. In Spitzenzeiten war die Behörde für die Musterung von jährlich rund 3500 Männern aus den Kreisen Stormarn, Segeberg, Herzogtum Lauenburg und aus Lübeck zuständig. Inzwischen müssen Stormarns Männer zur Musterung nach Schwerin.