Es war sein erstes Heimspiel. Und die Fans waren begeistert. Mehr als 300 Menschen wollten Horst Schroth im Ahrensburger Marstall sehen und hören - weit mehr, als es Stühle gab.

Ahrensburg. So wurden schließlich Stehplätze vergeben, und trotzdem kamen nicht alle rein. "Im November kommt er ja wieder", tröstete Marstall-Sprecher Volkmar Schiebusch diejenigen, die enttäuscht abziehen mussten.

Einen erfolgreicheren Start hätte sich der Marstallverein für die Kabarettreihe nicht wünschen können. Und auch Horst Schroth hatte auf die richtige Karte gesetzt. Die Zuschauer lachten sofort, applaudierten auf offener Szene und verfolgten die Ein-Mann-Schau auch ohne die fernsehüblichen Licht- und Knalleffekte hoch konzentriert. Kein Gerede, kein Geraschel, kein Gehuste.

Mit rhetorischen Sprechpausen à la Altkanzler Helmut Schmidt hielt sich Horst Schroth nicht auf. Fast atemlos reihte er zwei Stunden Satz an Satz, Pointe an Pointe.

"Den Hund von Horst Schroth kenne ich, weil er ihn in meine Hundepension bringt. Aber ihn habe ich noch nie erlebt", sagte Nicole Nowak aus Sprenge. Ihr Urteil über das Herrchen? "Genial!"

Ein Tisch, drei Stühle und ein leicht karierter Anzug - mehr Requisite brauchte der Komiker nicht, um zu erklären, wie es sich anfühlt, "Grün vor Neid" zu werden. Er gab den Tanzlehrer, den Notar, die nervige Schwester Renate. Er gab den frechen Benny und Mandy aus Ossi-Land.

Und obwohl allein auf der Bühne, führte er dank unterschiedlicher Dialekte und Stimmfärbungen herrliche Dialoge und lieferte satirische Gesellschaftsanalysen über den Neidfaktor. Drohte die Gefahr, ins Klischeehafte abzurutschen, kratzte er ebenso elegant wie intelligent die Kurve und bezog dabei charmant das Publikum mit ein.