An der Großen Straße in der Ahrensburger Innenstadt haben Baumpfleger jetzt begonnen, die Kronen der 105 Linden zu beschneiden.

Ahrensburg. Dirk Dujesiefken vom Hamburger Institut für Baumpflege sagt: "Wir setzen jetzt um, was Konsens in der Bevölkerung gefunden hat. Durch die Pflegemaßnahmen werden die Bäume wieder in Form gebracht."

Nach seiner Einschätzung ist ein Rückschnitt der Kronen auch dringend notwendig. Dujesiefken: "Die Bäume stehen sehr dicht und beschatten sich gegenseitig." Einige der Äste wüchsen mittlerweile schon bis in die Kronen angrenzender Bäume. Als Folge könnten einige der unteren Äste absterben. Unter den Bäumen würden Passanten so auf Dauer immer nur im Schatten sitzen. Nach der Schnittaktion soll eine Nutzung der Grünanlage durch den Wechsel von Licht und Schatten attraktiv machen, so der Baumexperte.

"Baumbiologisch ist der Beschnitt vertretbar", sagt der Baumexperte. Der Austrieb der Blätter könne sich allerdings etwas verzögern. Er rechnet damit, dass die Bäume in sechs Wochen grünes Laub tragen werden.

Künftig sollen die Bäume auf einheitlich elf Meter Höhe gehalten werden. Die Kronen sollen nicht mehr unkontrolliert ineinanderwachsen, sondern zwei Meter Abstand zueinander haben. Das Kronenvolumen einiger Bäume wird dadurch um bis zu 30 Prozent verringert.

Trotz der Schnittaktion durch die Firma Thomsen aus Pinneberg sollen die Bäume ein natürliches Erscheinungsbild behalten. Genauso wurde es auch von der Mehrheit der Bürger am 27. September per Bürgerentscheid beschlossen. Damals konnten die Ahrensburger zwischen einem "natürlichen Kronenbegrenzungsschnitt" und einem eckigen Kastenschnitt auswählen. 82,4 Prozent entschieden sich gegen die eckige Form. Dem Bürgerentscheid ging eine längere Auseinandersetzung zwischen dem Verein Bürger für Ahrensburg (BfA) und der Ahrensburger Verwaltung voraus. Der Verein sammelte mehr als 3600 Unterschriften gegen den Kastenschnitt.

Die Kosten für die Arbeiten an den Linden, die noch bis Ende der kommenden Woche andauern sollen, beziffert Annette Kirchgeorg vom Ahrensburger Umweltamt auf etwa 20 000 Euro. Künftig sollen die Bäume alle zwei bis drei Jahre zurückgeschnitten werden.