Die Bürgerinitiative für den Erhalt der Stabsgebäude in Glinde hat die Marke von 1000 Unterschriften geknackt.

Glinde. Beim dritten Marktstand waren auf einen Schlag weitere 433 Unterschriften dazugekommen. Damit haben sich jetzt bereits 1085 Bürger gegen den Abriss der historischen Gebäude ausgesprochen (wir berichteten).

"Dieses Votum kann die Stadtvertretung nicht ignorieren", sagt die Sprecherin der Initiative, Petra Grüner. Am kommenden Mittwoch soll das weitere Vorgehen beraten werden. Die Initiative trifft sich um 19.30 Uhr im Glinder Bürgerhaus. Das entscheidende Datum ist Donnerstag, 22. April. Dann tagen die Stadtvertreter. "Da müssen alle Parteien Farbe bekennen", sagt Petra Grüner, die darauf hofft, dass sich die SPD während ihrer Klausurtagung auf den Erhalt der Gebäude geeinigt hat und die CDU von ihrem Nein abrückt.

Das dürfte schwierig werden. "Auch die CDU-Fraktion hat mehrheitlich nichts gegen den Erhalt der Stabsgebäude, allerdings mit dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit durch Investoren", sagt CDU-Fraktionschef Ralf Reck. Glinde selbst könne die circa drei Millionen Euro, die für Kauf und Sanierung erforderlich wären, nicht aufbringen.

Ohnehin kämen auf die Stadt in den nächsten Jahren zwingende Ausgaben zu: die Sanierung der Schul- und Feuerwehrgebäude, die Instandsetzung der durch den Winter beschädigten Straßen und die Ausgaben, um die steigende Zahl von Kindern betreuen zu können. Reck: "Und das sind nur die wichtigsten Aufgaben - bei einem Fehlbetrag von zwei Millionen Euro im Haushalt." Wer nicht als unseriös gelten wolle, müsse vorrechnen, wie die Millionen für die Stabsgebäude aufzubringen seien.

Den beiden Häusern auf dem ehemaligen Bundeswehrdepot droht der Abriss. Die Initiative möchte, dass sie für Gemeinschaft erhalten und beispielsweise als Begegnungsstätte für Jung und Alt genutzt werden können. Um das zu verwirklichen müsste die Stadt die Gebäude für rund 850 000 Euro kaufen.