Das große Steinrelief über dem Eingang des Ahrensburger Rathauses gehört zum Stadtbild. Aber wer hat es geschaffen?

Ahrensburg. Der Künstler, der die Arbeit in den 70er Jahren gestaltet hat, ist weitgehend vergessen: Ferdinand Mathiszig. Jetzt erinnert eine Ausstellung an den Großhansdorfer Bildhauer und Grafiker, der 1982 starb und ein großes Werk hinterlassen hat.

Dass seine Arbeiten wieder zur Geltung kommen, ist ein Verdienst von Soner Bulut - selbst Großhansdorfer, selbst Künstler und eng mit der Familie Mathiszig verbunden. "Hommage" heißt die Retrospektive, die Soner Bulut in seinem neuen Ahrensburger Ausstellungsraum (Hamburger Straße 12 a) zeigt. Die Vernissage am Freitag beginnt um 19 Uhr.

Dem Relief aus weißem Beton für das Rathaus gab Mathiszig den Titel: "Die vier Lebensalter". Auch für die Dietrich-Bonhoeffer-Realschule in Bad Oldesloe, die heutige Gemeinschaftsschule, entwarf der Großhansdorfer eine Freiplastik. Vor dem Emil-von-Behring-Gymnasium steht eine Bronzegruppe von ihm. Und in der Stormarnschule zeigt ein Wandrelief aus weißem Beton "Junge Jazzmusiker". Die Retrospektive im Ahrensburger Kulturtreff KunstUnited zeigt neben ausgewählten Plastiken aber vor allem das weitgehend unbekannte grafische Werk des Künstlers, der 1916 in Berlin geboren wurde und jetzt, 28 Jahre nach seinem Tod, wieder zu Ehren kommt. "Sich finden, heißt sein Leben lassen, oder?", schrieb Mathiszig im Jahr vor seinem Tod in sein Tagebuch.

Die Retrospektive ist bis zum 26. März im Kulturtreff KunstUnited zu sehen, werktags von 9 bis 18 Uhr.