Die Anwohner klagen. Der Lärm nimmt zu, die Situation ist unerträglich. Jetzt ist Besserung in Sicht: Eine Initiative kann Erfolg vermelden.

Großhansdorf. Für die durch den starken Autoverkehr geplagten Anwohner an der Sieker Landstraße in Großhansdorf ist Besserung in Sicht. Am Ostring soll nun auch auf der Großhansdorfer Seite eine Lärmschutzwand errichtet werden. Der Landesbetrieb Straßenbau- und Verkehr in Lübeck plant eine Schutzwand, die kurz hinter der Ostringbrücke an der Auffahrt Ahrensburg-Stadtmitte beginnen und am Ostring entlang in Richtung Beimoor Süd bis zur Straße An der Eilshorst verlaufen soll. Das Planfeststellungsverfahren, das für bauliche Lärmschutzveränderungen notwendig ist, ist bereits in Vorbereitung. Das bestätigte Karin Fehlau, Sprecherin im Kieler Verkehrsministerium. Der Verein Großhansdorfer für Lärmschutz (GFL) will sich dafür einsetzen, dass es nun zügig umgesetzt wird. "Wir gehen davon aus, dass wir in vier bis sechs Wochen vom Landesbetrieb Straßenbau etwas hören werden", sagt GFL-Vorsitzender Uwe Westphal.

Einmal mehr könnte der Verein in seinem Kampf gegen Lärm und für mehr Wohnqualität erfolgreich sein. Dass vor zwei Jahren die Lärmschutzwälle an der Autobahn 1 bei Großhansdorf gebaut wurden, geht auf sein Konto. Zehn Jahre hatte der Kampf gedauert, am Ende siegte die Hartnäckigkeit, mit der die Mitglieder ihr Anliegen verfolgt hatten. "Eigentlich war der Hauptzweck des Vereins damit erfüllt", sagt Uwe Westphal.

Von Auflösung war Anfang des Jahres sogar die Rede gewesen. Auf Bitte von Hans Henning Offen wurde das jedoch verworfen. Westphal: "Jetzt kämpfen wir für den Lärmschutz am Ostring." Für einen Lärmschutz, der seit Jahren in Aussicht gestellt ist, der aber bis heute auf sich warten lässt. Obwohl das alte Planfeststellungsverfahren für eine Vorbehaltklausel enthält. "Es muss Lärmschutz gebaut werden, wenn sich der Verkehr stark erhöht", sagt Stefan Rabe, Leiter des Bauamtes im Großhansdorfer Rathaus.

Hans Henning Offen wohnt an der Sieker Landstraße in Großhansdorf. Für ihn und die anderen Anwohner sei die Situation seit langem unerträglich. "Wir leiden immens unter dem Lärm, der in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat", sagt Offen.

Auf der Ahrensburger Seite war bereits vor Jahren eine Lärmschutzwand errichtet worden. Für die Großhansdorfer Seite hatten die Behörden das damals jedoch für nicht notwendig erachtet. Für die Anwohner der Sieker Landstraße ist das doppelt schlimm, denn für sie bringt die vorhandene Wand zusätzlichen Lärm mit sich. Hans Henning Offen sagt: "Sie hat eine Reflektionswirkung."

Die betroffenen Bürger begannen auf Besserung zu hoffen, als der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr mit lärmtechnischen Untersuchungen startete. Weil aber keine weiteren Schritte folgten, wurde Hans Henning Offen im Herbst 2009 aktiv. Er schrieb an den Petitionsausschuss in Kiel. Seiner Meinung nach dauerten die Vorarbeiten zur Einleitung des Planfeststellungsverfahrens unverhältnismäßig lange. Dadurch hat Offen erreicht, dass die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens nun endlich vorangetrieben wird. "Der Petitionsausschuss hat sich meiner Meinung angeschlossen", sagt Offen auf Anfrage dieser Zeitung. Seitdem sei das Planfeststellungsverfahren in Gang gesetzt.

Welche Maßnahmen am Ostring im Einzelnen geplant sind, war am Montag beim Landesbetrieb Straßenbau- und Verkehr in Lübeck trotz mehrfacher Anfragen nicht zu erfahren. Bei der Pressestelle des Kieler Verkehrsministeriums hieß es, dass "aktiver und passiver Schutz" vorgesehen sei. Sprecherin Karin Fehlau bestätigte, dass nicht nur die neue Schutzwand gebaut, sondern die vorhandene Wand erhöht und verlängert werden soll.