Die Ahrensburger FDP will kräftig sparen. Nachdem die CDU-Fraktion eine 6,1-Millionen-Euro-Streichliste vorgelegt hat, stellt nun auch die FDP Anträge zum Haushalt 2010.

Ahrensburg. Um das Haushaltsloch zu stopfen, soll die Stadt ihre Ausgaben um rund 6,5 Millionen Euro kürzen. Ebenso wie die Christdemokraten spricht sich auch die FDP gegen die Erneuerung der Hagener Allee und das Realisierungskonzept Schlosspark sowie die damit verbundene Entschlammung des Schlossteichs aus. "Der Schlosspark ist ein schönes Projekt", sagt Thomas Bellizzi, FDP-Fraktionsvorsitzender. "Aber darüber reden sollten wir erst, wenn wir im Plus sind." Deshalb werde die FDP diesen CDU-Anträgen zustimmen. Auf dem Sparplan der Liberalen stehen zudem folgende größere Projekte:

- Die Planungen für den Bau der Cafeteria an der Stormarnschule sollen erst im Jahr 2012 beginnen. Ursprünglich waren die Planungskosten in Höhe von 200 000 Euro für dieses Jahr im Haushalt veranschlagt, Baukosten in Höhe von 900 000 Euro für 2011 und 800 000 Euro für das Jahr 2012. "Wir wollen das Projekt verschieben, weil es nicht zwingend erforderlich ist, um den Unterricht aufrecht zu erhalten", sagt Bellizzi. Auch laut dem Schulentwicklungsplan seien die Schulen in der Schlossstadt hervorragend ausgestattet. "Die Idee ist gut, aber der Zeitpunkt ist ungünstig."

- Auch der Stadtpark, der auf dem Gelände des Stormarnplatzes entstehen soll und rund 270 000 Euro kosten wird, sei kein zwingend notwendiges Projekt und könne deshalb auf 2011 verschoben werden. Bellizzi: "Dadurch würde auch die Sportplatzproblematik zumindest geringfügig entschärft werden." Der Platz könnte noch ein Jahr für das Fußballtraining genutzt werden. "In dieser Zeit könnte eine Alternative für die Vereine gesucht werden."

- Die "Differenzbezuschussung für Kinderbetreuung durch Ahrensburger Tagespflegestellen" in Höhe von 139 500 Euro hat die FDP vollständig gestrichen. "Mit dem Geld schaffen wir nicht eine einzige Betreuungsstelle mehr. Die Tagesmütter nehmen kein einziges Kind mehr auf", so Bellizzi. Zudem kümmerten sich die Tagesmütter fast nur um Kinder, die älter als drei Jahre sind. "Aber der Bedarf für die Betreuung von über Dreijährigen ist bei uns zu 96 Prozent abgedeckt." Probleme gebe es bei der Betreuung der jüngeren Kinder.

- Umbau und Umgestaltung des Geschäftsraums der Volkshochschule (Kosten: 14 000 Euro) soll auf das kommende Jahr verschoben werden. Das Projekt habe keine oberste Priorität. "Das Arbeiten ist dort ist nicht ideal, aber machbar", sagt der FDP-Fraktionschef. Das habe auch die Verwaltung bestätigt.

- Die 200 000 Euro für die Sanierung der Park & Rinde-Anlage am U-Bahnhof West sollen mit einem Sperrvermerk versehen werden, der erst nach Vorstellung der weiteren Planungen aufzuheben ist. Die Verwaltung habe in der Bauausschusssitzung am 17. Februar erklärt, dass beim Bau eines Parkdecks auf dem Gelände mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit größere Bauarbeiten durchgeführt werden müssten. Diese würden jedoch die frisch sanierten Flächen in Mitleidenschaft ziehen. Bellizzi: "Das macht keinen Sinn."

- Die Stadt rechnet in diesem Jahr mit 7,4 Millionen Euro Einnahmen durch den Verkauf von Grundstücken. "Dieser Betrag ist unrealistisch.", so Bellizzi. Die FDP will, dass die Zahl auf 3,5 Millionen nach unten korrigiert wird. "Sonst gibt es später ein böses Erwachen." Ob die Anträge der FDP eine Mehrheit finden, entscheidet sich heute Abend. Bei der Stadtverordnetenversammlung im Marstall um 19.30 Uhr stimmen die Ahrensburger Politiker über die Spar-Vorschläge ab.

(fbe)