Hunde sammeln auf Spaziergängen häufig kleine Äste auf, die sie herzhaft zerkauen. Tatsächlich gibt es auch ein “Holz“, das einen aromatischen Geschmack hat und auf dem wir Menschen herumkauen können.

Es handelt sich um die Wurzel der Süßholzpflanze (Glyzyrrhiza glabra), deren Wirkung als Heilpflanze schon den alten Ägyptern bekannt war. Wenn ihr selbst einmal probieren wollt, holt ihr euch ein Tütchen aus der Apotheke. In früheren Zeiten wurde die Süßholzwurzel benutzt, um Krankheiten zu bekämpfen und teils kuriose Wirkungen zu erzielen. Das Reitervolk der Skyther kaute angeblich Süßholzwurzel, um in der Wüste länger ohne Wasser auszukommen. Und Franzosenkaiser Napoleon versuchte, damit seine Magengeschwüre zu kurieren. Heute dient Süßholz vor allem zur Herstellung von Lakritze. Auf die Süßwarenherstellung spielt auch der Spruch vom Süßholzraspeln an. Wenn jemand seinem Gegenüber dicke Komplimente macht, dann raspelt er Süßholz. Weil Süßes früher purer Luxus war, konnte man andere damit beeindrucken und sogar freundlich stimmen.