363 Datensätze von Steuersündern befanden sich auf der unscheinbaren CD, die im Dezember beim Finanzamt Elmshorn (Kreis Pinneberg) einging.

Kiel. Seitdem sind die Steuersünder in Norddeutschland alarmiert: Steht mein Name auch auf der CD? Im Finanzministerium will man sich zu den Daten, die ein Anonymus zugeschickt hat, nicht äußern. Aber allein die Berichterstattung über die Existenz dieser CD hat offenbar schon dazu geführt, dass einige Steuersünder zum Mittel der Selbstanzeige gegriffen haben. 36 sind mittlerweile eingegangen, sechs davon beim Finanzamt in Lübeck, das für Strafsachen in der Hansestadt sowie in den drei Kreisen Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein zuständig ist. Aus diesen sechs Anzeigen ergibt sich ein Betrag von insgesamt einer Million Euro, die an der Steuer vorbeigeschmuggelt worden sind. Nimmt man die Beträge aus allen 36 Selbstanzeigen zusammen, kommt man auf 5,1 Millionen Euro. Daraus ergibt sich eine zusätzliche Steuereinnahme von rund 1,8 Millionen Euro.

Die Prüfung der 363 Datensätze wird vermutlich noch eine Weile andauern. Bekannt ist, dass es sich dabei im Wesentlichen um Daten von Schweizer Bankkonten handelt. Die Kontoinhaber sitzen im gesamten norddeutschen Raum, also nicht nur in Schleswig-Holstein. Wie viele Personen betroffen sind, ist nicht bekannt - unter den Datensätzen könnte es auch mehrere geben, die zu einem Namen gehören.