Viele kleine Solarzellen auf dem Dach der Turnhalle, mit denen die IGS Barsbüttel ihren eigenen umweltfreundlichen Strom erzeugt. Das ist die Vision des Projektkurses Umweltbündnis 16.

Barsbüttel. Seit einem halben Jahr setzen sich die 16 Schüler des 13. Jahrgangs mit ihrer Lehrerin Elke Rouakby dafür ein, dass diese Vision Wirklichkeit wird. Sie sprachen die Stadt, die Träger der Schule ist, an, holten einen Architekten mit ins Boot und knüpften Kontakt zu einer Firma, die sich auf den Bau von Photovoltaik-Anlagen spezialisiert hat. Jetzt brachten die Schüler alle Beteiligten an einen runden Tisch - und nun ist tatsächlich eine mögliche Lösung in Aussicht, das Projekt trotz Ebbe in der Stadtkasse umzusetzen.

"Mit der Solaranlage wollen wir zeigen, was uns an der Umwelt liegt", sagte Projektgruppenmitglied Claas. Seine Mitschülerin Clarissa ergänzte: "Wir wollen etwas Nachhaltiges schaffen, das langfristig unseren Lebensraum schont." Und Bianca betonte: "Auch die Schüler, die nach uns kommen, soll die Anlage daran erinnert, wie wichtig Engagement für die Umwelt ist." Deshalb solle die Stadt in eine Solaranlage investieren.

"Wir unterstützen die Ideen des Umweltbündnisses 16", sagte Kämmerer Holger Fischer. "Aber die Anlage würde 365 000 Euro kosten. Das ist bei der momentanen Haushaltslage definitiv nicht drin." Auch Bürgermeister Thomas Schreitmüller machte den Schülern zunächst keine Hoffnungen. "Wir haben kein Geld."

"Das Thema Photovoltaik rechnet sich eigentlich immer - und wir berechnen die Wirtschaftlichkeit ausgesprochen konservativ", betonte Detlef Moritz, Vertriebsleiter bei Solar Energie Süd. Die Süddeutsche Firma baue seit 20 Jahren Photovoltaik-Anlagen, auch im Auftrag von Gemeinden auf öffentlichen Gebäuden. Eine Solaranlage auf dem Turnhallendach würde sich für von Anfang an lohnen. Doch erst der zweite Umsetzungsvorschlag stieß auf Zustimmung bei den Stadtvertretern. "Die Stadt könnte das Dach auch an uns verpachten und bekäme dafür einen Pachtzins", erklärte Moritz. "Wir investieren dann selbst in die Anlage." Das wäre eine Lösung, sagte Kämmerer Fischer. "Wir müssten den Auftrag ausschreiben. Aber wenn Sie das beste Angebot machen, könnte das klappen."

Allerdings muss jetzt alles schnell gehen. Ab dem 1. Juni wird die staatliche Förderung für Solaranlagen gekürzt. Auch danach sei ihr Bau zwar noch lukrativ, sagte Detlef Moritz. "Aber die Traumrenditen bekommen wir nur, wenn das Projekt bald startet." Das Dachpacht-Angebot werde die Firma spätestens in eineinhalb Wochen vorlegen. "Innerhalb der kommenden vier Wochen muss dann bei der Stadt eine Entscheidung fallen." Die Schüler waren sehr zufrieden. Clarissa sagte:"Das ist eine tolle Kompromisslösung."