Drei Unternehmer wollen rund zwei Millionen Euro in das Projekt investieren. Mögliche Betreiber stehen nach Angaben des Investors auch schon in den Startlöchern. Bauamtsleiter Thiele sieht mögliche rechtliche Hürden.

Ahrensburg. Die Chancen, dass Ahrensburg wieder ein Kino bekommt, stehen so gut wie lange nicht: Es gibt Entwürfe für ein Lichtspielhaus auf dem Parkhaus Woldenhorn. Und es werden bereits Gespräche mit möglichen Betreibern geführt, unter anderem mit dem CinemaxX und dem UCI. Und was das Wichtigste ist: Die für das Vorhaben benötigten 1,8 bis zwei Millionen Euro seien auch da.

"Ich wäre froh, wenn wir das Projekt verwirklichen könnten. Das wäre gut für Ahrensburg und würde eine Belebung der Innenstadt bedeuten", sagt Theo Hoffmann von der IHB Projekt- und Entwicklungsgesellschaft. Der Ahrensburger tritt für das Bauvorhaben als Investor und zugleich als Vertreter einer Ahrensburger Investorengruppe auf, die das Woldenhorn-Parkhaus erst kürzlich erworben hatte.

"Sieht doch chic aus, oder?", sagt der Unternehmer und deutet auf die Simulation, die eine Stahl- Glaskonstruktion zeigt. Mit der geschwungenen Form, dem vorgesetzten gläsernen Treppenturm und der rot beleuchteten Fassade ist der Kino-Entwurf schlicht, modern und doch pfiffig.

"Die Außenwand würde ich mit einem Edelstahlnetz verkleiden. Das gibt einen metallenen Effekt, also ein bisschen Glamour, der durch die rote Beleuchtung noch verstärkt würde", sagt der Lübecker Architekt Ansgar Speer, der mit dem Plan beauftragt wurde.

Sein Entwurf sieht ein zusätzliches Stockwerk mit einer Fläche von 1500 Quadratmetern vor, Platz für zwei Kinosäle vor - einen großen für 200 Besucher, einen kleineren für 100 Besucher. Speer: "Denkbar wäre ein dritter Saal mit 60 Plätzen. Hier könnte ein Kulturprogramm laufen, wenn in den großen Sälen Publikumsrenner gezeigt werden."

"Wir wollen natürlich auch Restauration. Und zwar was Ordentliches. Nicht nur Popcorn-Verkauf", sagt Hoffmann. So sieht der Entwurf auch ein großes Foyer mit einer asymmetrisch angelegten Fensterfront vor. Auch ein Balkon ist auf der Zeichnung zu sehen. Architekt Speer: "Dann könnte man vom Bistro aus nach draußen und Luft schnappen."

Betreibergesellschaft des Woldenhorn-Parkhauses ist die Parkresidenzen Verwaltungs- und Vermietungs-GmbH, die auch das gegenüberliegende Parkhaus auf dem Gelände der Alten Meierei verwaltet. Geschäftsführer ist Burkhard Raddatz. Das Kino selbst würde diese Betreibergesellschaft allerdings nicht übernehmen. "Wir sind keine Kino-Macher", sagt Raddatz. Vorgesehen ist stattdessen, einen externen Betreiber für einen Mietvertrag zu finden. Positive Signale gebe es bereits.

"Wir haben mit UCI und CinemaxX gesprochen. Und die ersten Standortprüfungen sind positiv ausgefallen", sagt Theo Hoffmann. Auch Hans-Peter Jansen vom Bargteheider Cinema Paradiso ist im Gespräch. "Das ist eine wunderbare Idee. Sie würde auch das Problem lösen, für die Kinobesucher extra Parkplätze bauen zu müssen", sagt Jansen. Deswegen wäre er auch grundsätzlich nicht abgeneigt, in das Projekt einzusteigen. "Aber nur, wenn aus einem Kino im Rohrbogenwerk nichts würde. Dort bin ich im Wort. Und das halte ich auch", sagt Jansen. Für die Ahrensburger Investoren wäre Jansen ein kompetenter Partner, betreibt er doch neben dem Bargteheider Cinema Paradiso noch drei Lichtspielhäuser in Hamburg: die Koralle in Volksdorf, das Elbe und das Blankeneser Kino.

Jetzt hängt alles davon ab, ob die Stadt die Genehmigung gibt. Eine Anfrage liegt bereits im Rathaus. Bauamtsleiter Wilhelm Thiele: "Die Idee ist großartig. Der Witz liegt natürlich in der Kombination von Parkplätzen und Kino." Vom Wirtschaftlichen sei der Plan also nachvollziehbar. Aber die Baumasse sei zu groß. "Hier würde Paragraph 34 des Baugesetzbuches greifen, der den Einfügungstatbestand regelt. Aber die Einbindung des Kinos in das Umfeld ist genau das Problem", sagt Thiele und verweist auf die angrenzende Wohnbebauung. Eine genaue Abwägung zwischen privaten und öffentlichem Recht wäre notwendig. Und da sehe es schlecht aus. "Wir wissen, dass die Stadt Bedenken hat. Aber wir haben gute Argumente", sagt Raddatz. So sei das gegenüberliegende Parkhaus Alte Meierei genauso hoch, und der öffentliche Betrieb dort laufe schließlich 24 Stunden am Tag.