Angela Merkel ist Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Damit ist sie auch Regierungschefin. Doch warum heißt sie eigentlich Kanzlerin?

Das Wort Kanzler (von lateinisch cancellarius) bezeichnete im Mittelalter einen Geistlichen an den Höfen der Adligen, der in einer Kanzlei, also in einem abgetrennten Raum, Urkunden ausfertigte.

In Deutschland ist Kanzler seit 1867 der Titel des Regierungschefs, als Reichs- und später als Bundeskanzler. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 nahm der erste Bundeskanzler die Arbeit auf. Der Mann hieß Konrad Adenauer, war CDU-Politiker und regierte von 1949 bis 1963. Ihm folgten Ludwig Erhard (CDU, 1963 bis 1966) und Kurt Georg Kiesinger (CDU, 1966 bis 1969). Der wurde von Willy Brandt abgelöst. Der SPD-Politiker regierte von 1969 bis 1974, wurde von Helmut Schmidt (SPD, 1974 bis 1982) abgelöst. Ihm folgten Helmut Kohl (CDU, 1982 bis 1998) und Gerhard Schröder (SPD, 1998 bis 2005). Mit Angela Merkel ist erstmals eine Frau Regierungschef in Deutschland. Ihre Kollegen in anderen Ländern tragen andere Titel: Barack Obama ist "Mr. President" in den USA, Nicolas Sarkozy "Monsieur le Président" in Frankreich, Gordon Brown Premierminister in Großbritannien.