Die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn hat die Zehn-Millionen-Euro-Hürde überschritten: Das Stiftungskapital ist im Vorjahr um rund eine dreiviertel Million gestiegen.

Bad Oldesloe. "Das ist ein Highlight des vergangenen Jahres", sagt Stiftungs-Geschäftsführer Jörg Schumacher. 2009 stand im Zeichen des 25-jährigen Bestehens der Kulturstiftung. So ordnete Landrat Klaus Plöger, Vorsitzender der Kulturstiftung, das Ergebnis in einen größeren Zusammenhang ein: "Die Kulturstiftung ist eine einzige Erfolgsgeschichte." So gab es auch im Krisenjahr 2009 keine Probleme durch rückläufige Kapitalerträge. "Andere Stiftungen haben gelitten, wir haben stabile Erträge, im vergangenen Jahr rund 400 000 Euro. Das ist eine Hausnummer", sagte Schumacher.

"Wir haben auch keine Aktien. Das Stiftungsgeld ist in sichere Wertpapiere angelegt", ergänzte der kulturelle Geschäftsführer Johannes Spallek. Er fügte hinzu: "Früher wurde man dafür ausgelacht. Man musste zocken. Wir haben die Stiftung langsam aufgebaut und auf Nachhaltigkeit gesetzt. Das zahlt sich aus." 879 000 Euro konnte die Kulturstiftung im vergangenen Jahr in ihre Projekte investieren. Hinzu kamen rund 530 000 Euro an laufenden Ausgaben. So wurden mehr als 1,4 Millionen Euro verteilt. Der Löwenanteil floss in den Grabauer Forst. Er ist seit 1993 in Besitz der Sparkassen-Kulturstiftung, die den Forst zu einem Naturerlebnisraum für Kinder gemacht hat. Im Mai 2009 war die Eröffnung. Seitdem haben bereits 6000 Kinder den Wald durchstreift. Die Mädchen und Jungen werden von den Kindergärten und Schulen abgeholt und zurückgebracht. Die Förster erhalten eine spezielle Ausbildung. Es wurden auch ein Spielplatz, ein kleines Amphitheater und ein Seminarhaus errichtet.

Kontinuität gilt auch für den Aufbau des Kulturzentrums Trittauer Wassermühle - mit dem Bau des Atelierhauses und der alljährlichen Vergabe eines Künstlerstipendiums. Klaus Plöger: "Im Jahr 2009 haben wir auch die Röperkate in Grönwohld eingeweiht. Das sind alles Investitionen in langfristige Projekte, die Folgekosten verursachen. Das muss durchfinanziert werden."

Die persönliche Förderung bleibt ein weiteres vorrangiges Ziel der Stiftung. 150 Künstler konnten in den vergangenen 25 Jahren unterstützt werden. Johannes Spallek: "Wir sind auch im Jubiläumsjahr dem Fördergedanken treu geblieben und haben Ausstellungen ermöglicht, statt eine große Gala auszurichten. Herausragend war die Schau von Horst Wackerbarth im Ahrensburger Marstall."

Die Sparkassen-Kulturstiftung Holstein ist die älteste Stiftung in Stormarn und die zweitälteste landesweit. Mit einem Startkapital von 100 000 Mark - umgerechnet gut 50 000 Euro - hatte es einmal angefangen.