Als erste Kommune in Stormarn investiert Bad Oldesloe in ein Klimaschutzkonzept. Nach Überzeugung der für die Stadt tätigen Berater ist es eine gute Investition.

Bad Oldesloe. Peter Bielenberg, einer von ihnen, sagt: "Allein das Geld für das Konzept wird sich nach zwei Jahren amortisiert haben." Das Gutachten kostet 96 000 Euro. 80 Prozent bekommt die Stadt als Zuschuss.

"Es geht darum, den Energieverbrauch zu senken, den Kohlendioxidausstoß zu minimieren und das Ganze auch noch bezahlbar zu machen", sagt Bielenberg. Und: "Es geht nicht darum, einen Heiligenschein zu bekommen, sondern wirklich Geld zu sparen. Geld, das einer Kommune mehr Spielraum für andere Aufgaben verschaffen soll.

Schon eine besser eingestellte Heizungsanlage oder andere Leuchtmittel für die Straßenlaternen könnten zu enormen Einsparungen führen.

Das Maß aller Dinge ist allerdings der Kohlendioxid-Ausstoß: Bis zum Jahr 2020 soll er um 40 Prozent unter dem des Jahres 1990 liegen.

In den kommenden Wochen will das Klimakonzept-Team nun einen Überblick über die Situation in der Kreisstadt bekommen. Wie ist es um die kommunalen Liegenschaften bestellt? Und wie um die privaten Wohnungen? Wie viel unnötige Energie verschlingt der Verkehr? Lassen sich Ampeln und Straßenlaternen optimieren? "Wenn wir das überprüft haben, wissen wir, wo unsere Pappenheimer sitzen", sagt Peter Bielenberg. Im April soll es so weit sein. Im Mai oder Juni könnte dann ein erster konkreter Ideenkatalog vorliegen. Vier Arbeitsgruppen - "Kommune", "Wohnen", "Gewerbe" und "Verkehr" - sollen tagen und ebenfalls konkrete Vorschläge liefern. Nils Scheffler vom Klimakonzept-Team sagt: "Es soll kein allgemeines Konzept bleiben, es soll vor allem umsetzbar sein."

Was die Umsetzung angeht, sind den Aktivitäten der Gutachter allerdings Grenzen gesetzt. Vor allem private Grundbesitzer müssen erst davon überzeugt werden, dass es sich für sie lohnen kann, in neue Heizungen, bessere Dämmung oder energiesparende Beleuchtung zu investieren. Die dafür notwendige Beratung aber ist nicht Gegenstand des Klimaschutzkonzeptes.

Diese Beratung soll vom kommenden Jahr ein Klimaschutzbeauftragter leisten, den die Stadt einstellen möchte. Auch dessen Planstelle soll zu 80 Prozent bezuschusst werden. Peter Bielenberg ist fest davon überzeugt, dass sich auch diese Stelle amortisieren wird - und das sie es auch ohne den Zuschuss tun würde. "Was die Stadt hier macht, ist nicht das Hecheln nach Fördermitteln", betont er, "sondern es lohnt sich wirklich."