Lübecker HBB Hanseatische Gesellschaft für Seniorenheime investiert rund 20 Millionen Euro in das Großprojekt.

Ahrensburg. Der erste Spatenstich für ein 20-Millionen-Euro-Projekt in Ahrensburgs Innenstadt steht unmittelbar bevor: An der AOK-Kreuzung beginnen im Februar die Arbeiten für ein Senioren- und Pflegeheim. Investor ist die Lübecker HBB Hanseatische Gesellschaft für Seniorenheime, die 80 Arbeitsplätze schafft. Nachdem die Politiker jahrelang über einen Kreisverkehr für den AOK-Knoten beraten haben und deswegen zeitweise sogar einen Baustopp androhten, entstehen hier nun 133 Einzel- und Doppelzimmer für 158 pflegebedürftige Menschen. Damit gehen 60 Stellflächen für Autos in der Innenstadt verloren, denn mit dem Bau endet eine Interimslösung: Das 3000 Quadratmeter große Grundstück an der Hamburger Straße steht nicht mehr als Parkplatz zur Verfügung. 15 weitere Parkplätze sind in der Innenstadt bereits für den Bau des Peter-Rantzau-Hauses an der Manfred-Samusch-Straße verschwunden.

Während sich die Autofahrer also auf eine lästige Parkplatzsuche einstellen müssen, profitiert die regionale Wirtschaft von dem Vorhaben, das auch während der rund einjährigen Bauzeit für Beschäftigung sorgen wird. "Die Firma Baresel aus Tübingen ist als Generalunternehmen beauftragt. Sie wird verstärkt Firmen aus Stormarn berücksichtigen", sagt HBB-Geschäftsführer Oliver Radünz. Für die 80 Arbeitsplätze in der Seniorenanlage gelte derselbe Grundsatz. Radünz: "Wir werden Menschen aus der Umgebung beschäftigten. Anders wäre die Arbeit in der Pflege gar nicht machbar." Auch Reinigungspersonal und Küchenhilfen werden benötigt. "In Zusammenarbeit mit der Betreibergesellschaft Domicil erledigen wir alles in eigener Regie. Sogar eine Wäscherei wird im Haus sein", sagt der HBB-Geschäftsführer, der damit rechnet, dass die Bagger in zwei Wochen anrollen. Radünz: "Wir wollten Anfang Februar starten. Aber bei dem Wetter ging das nicht." Der Bauverzug ist ärgerlich. In der Gesamtschau sind zwei, drei Wochen Verzögerung aber wenig. Schon vor zehn Jahren hatte die HBB die Fläche von der Eigentümerfamilie des Kaufhauses Nessler gekauft. Radünz: "Ich weiß nicht, welche Pläne es gab. Aber wir konnten die Fläche dann im Jahr 2000 erwerben." Erst jetzt kann es losgehen.

Ein Hemmschuh war die Kreisel-Planung, die auch Einfluss auf die Gestaltung des Seniorenheims genommen hat. Radünz: "Wir wollten zur Kreuzung hin einen Turm bauen. Stattdessen ist der Eingangbereich jetzt nach innen gerundet. So ist es immer noch möglich, einen Kreisverkehr zu bauen, zumindest in einer bestimmten Größe."

Es gab noch einen anderen Grund, nicht sofort mit dem Bau zu beginnen. "Wir wollten uns nicht selbst Konkurrenz machen", sagt Radünz und verweist auf die Stadtresidenz an der Hagener Allee, die ebenfalls die HBB gebaut hat und die Domicil Senioren-Residenzen betreibt. "Wir mussten erst das Profil rausarbeiten. Die Stadtresidenz bietet hochwertiges Wohnen im Alter, während die neue Anlage Menschen aller Pflegestufen versorgt - und zwar im Zentrum. Wir wollen, dass die Bewohner mitten im Leben bleiben." Die Besichtigung von Musterzimmern wird ab Frühjahr 2011 möglich sein.

Das Konzept von HBB und Domicil scheint aufzugehen: 13 Seniorenheime mit 2000 Betten sind so seit 2003 entstanden. Sieben sind im Bau.