Einen Dialog ohne Partner zu führen, ist eine Herausforderung. Eckhard Kohls, der Vorsitzende des Fördervereins Marstall, bewältigte dieses unverhoffte Solo beim Neujahrsempfang professionell und witzig zugleich.

Ahrensburg. So begrüßte er die rund 50 Gäste zwar allein, bezog aber den erkrankten Marstall-Manager Armin Diedrichsen als imaginäres Gegenüber immer wieder mit ein.

So nicht geplant, hatte diese Eröffnung dennoch etwas Programmatisches. Denn unter allen Umständen immer wieder den Dialog herzustellen, ist das erklärte Ziel des Kulturvereins. Kohls: "Wenn sie als Publikum gut zuhören, ist das schön. Aber ein Dialog ist besser. Unser Motto: Nicht nur zuhören, sondern mitmachen."

So gab es auch nicht den üblichen Jahresrückblick. "Wir haben es nicht nötig, zu beweisen, dass wir tüchtig sind", sagte der Vorsitzende selbstbewusst. Große Events gebe es auch woanders. Und Fremdveranstaltungen zu organisieren, sei die leichteste Übung. Wichtiger sei es, andere zu fördern. Deswegen auch der Begriff Förderverein Kulturzentrum Marstall. Und wichtig sei es außerdem, etwas Neues zu entwickeln und die Menschen mit einzubeziehen.

So richtete der Vorsitzende den Blick auf die interaktiven Angebote des Marstalls: die Theatergruppe, den Chor, die Tanzgruppe, das Literarische Café oder auch das Treffen der philosophischen Querdenker. "Mit diesen Veranstaltungsformaten hat der Marstall eine neue Linie bekommen", sagte der Vorsitzende, der damit klarmachte, wohin es auch weiterhin gehen soll. Dass der Verein überhaupt so weit kommen konnte, sei den Ehrenamtlern zu verdanken. "Sie sind unser Rückgrat", sagte Kohls und erntete spontanen Applaus.

Für das neue Jahr wünscht sich der Verein noch mehr Aktive, noch mehr Mitglieder. Zurzeit sind es 360. "Ein Jahresbeitrag von 42 Euro ist erschwinglich", warb der Schatzmeister Herbert Woodtli, der mit der Finanzlage des Vereins zufrieden ist: "Unsere Lage ist stabil, weil wir fast die Hälfte der jährlichen Kosten von 200 000 Euro selbst erwirtschaften." Der städtische Zuschuss von 84 000 Euro sei in Ordnung. Woodtli: "Wir gehören nicht zu denen, die immer mehr wollen."