Zwischen Reinfeld und Bad Oldesloe und Bargteheide und Ahrensburg gilt erst einmal Tempo 80. Grund für die Schäden sind Minusgrade und Salz.

Bad Oldesloe. Die Pendler auf der Autobahn 1 von Lübeck in Richtung Hamburg werden wieder einmal ausgebremst. Auf zwei Abschnitten der A 1 dürfen sie zurzeit höchstens mit Tempo 80 fahren. Normalerweise gilt dort die Richtgeschwindigkeit von 130 Kilometern pro Stunde. Grund sind massive Fahrbahnschäden durch Frost.

"Zwischen den Anschlussstellen Reinfeld und Bad Oldesloe sowie zwischen Bargteheide und Ahrensburg gibt es Abbrüche der Betonplatten, wodurch tiefe Schlaglöcher in der Fahrbahn entstanden sind", sagte Jens Sommerburg, der Leiter des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr in Lübeck gegenüber den "Lübecker Nachrichten". Grund sei Feuchtigkeit, die in Zwischenräume und Risse gedrungen sei. Durch den Frost habe sich Eis gebildet, das den Beton an etlichen Stellen aufgesprengt habe. Der Einsatz von scharfen Streusalzen und Temperaturen von minus zehn Grad und mehr habe den Effekt noch verstärkt. "Um die Verkehrssicherheit auf der Strecke zu gewährleisten, mussten wir auf den Abschnitten ein Tempolimit verhängen", sagte Jens Sommerburg. Wie lange die Geschwindigkeitsbeschränkung auf den zwei Abschnitten - etwa 20 Kilometer sind betroffen - gelten werde, sei noch offen. Zurzeit könnten die offenen Stellen nicht aufgefüllt werden, da es dafür noch zu feucht und zu kalt sei. Der ADAC in Schleswig-Holstein fordert, dass die Schlaglöcher nicht nur kurzfristig ausgebessert würden. Vielmehr sei eine grundlegende Sanierung der Verkehrsachse notwendig.

Die Schlaglöcher seien vor allem auf dem rechten Fahrstreifen entstanden, sagte Stephan Bierkandt von der Autobahnpolizei Bad Oldesloe auf Anfrage der Regionalausgabe Stormarn des Hamburger Abendblattes. "Sie sind etwa 30 mal 30 Zentimeter groß." Unfälle habe es aber deswegen noch nicht gegeben.

Auf der 65 Kilometer langen Autobahnstrecke zwischen Lübeck und Hamburg müssen immer wieder Abschnitte saniert werden. 2006 wurden Betonplatten bei Reinfeld und bei Bargteheide ausgebessert. Auch damals hatte die Fahrbahn Risse bekommen. Im selben Jahr wurde zwischen Reinfeld und dem Kreuz Lübeck die Strecke in Richtung Norden gesperrt, weil die Fahrbahn erneuert wurde.

Im Herbst 2005 bekam dann der Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Bad Oldesloe und dem Parkplatz Sylsbek eine neue Betondecke. 2004 war bereits ein Teilbereich erneuert worden. Jedes Mal brauchten Autofahrer länger, weil die Bauarbeiten Sperrungen, Umleitungen und Tempolimits nach sich zogen. Im Sommer dieses Jahres wurden in Höhe der Anschlussstelle Stapelfeld Betonplatten saniert. Auf den zwei freien Fahrstreifen bildeten sich immer wieder bis zu zehn Kilometer lange Staus. Bei der Verlängerung der A 20 hatte es 2009 ein anderes Problem gegeben: In der Asphaltdecke hatten sich Blasen von etwa 30 Zentimeter Durchmesser gebildet. Jens Sommerburg sagte damals, in den kommenden Jahren könnten weitere Asphaltblasen entstehen.