Die Krise hat auch Hammoor nicht verschont. Die finanzielle Lage der knapp 1200-Einwohner-Gemeinde ist angespannt, eine Kreditaufnahme ist nicht mehr zu vermeiden.

Hammoor. Für Bürgermeister Helmut Drenkhahn (Allgemeine Wählergemeinschaft Hammoor AWH) eine ganz neue Situation. "Das ist das erste Mal in meiner Zeit als Bürgermeister", sagt er. Und dieses Amt hat er mittlerweile seit fast zwei Jahrzehnten inne. 468 000 Euro wird die Gemeinde aufnehmen müssen, um das benötigte Feuerwehrfahrzeug und den Grunderwerb für die geplanten drei Lärmschutzwälle entlang der Autobahnen 1 und 21 sowie an der K 106 bezahlen zu können.

Auch um Steuererhöhungen kamen die Gemeindevertreter nicht mehr umhin. Sie fallen allerdings recht moderat aus. Ab Januar 2010 erhöht sich die Hundesteuer wie bereits angekündigt um 15 Euro auf 45 Euro. Auch Grund- und Gewerbesteuer werden teurer. Die Grundsteuer A und B wird um jeweils 20 Punkte auf 280 Prozent, die Gewerbesteuer um zehn Punkte auf 320 Prozent angehoben.

Die kommenden Jahre werden nicht einfach. Die Reserven sind aufgebraucht. Die Rücklage wurde der Konsolidierung des Haushalts 2010 geopfert. "183 000 Euro mussten wir entnehmen und unsere Rücklage damit auf Null zurückfahren", sagt der Bürgermeister. Nach dem Beschluss der Ortspolitiker wird die Gemeinde für ihre Bürger, einschließlich der Landwirte, die Grundbeiträge für den Gewässerpflegeverband Grotbek ablösen. Das sind insgesamt 3500 Euro. Die geplanten Lärmschutzwälle befinden sich zurzeit in der Baugenehmigungsphase. Sie sind Teil des Lärmaktionsplans der Gemeinde. Rund 6,6 Hektar muss sie von den Landwirten kaufen. Helmut Drenkhahn sagt: "Wir werden versuchen, den Grunderwerb zu strecken, haben vorsorglich aber 265 000 Euro in den Haushalt eingestellt."